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Suggestopädie

Was ist eigentlich Suggestopädie?

von Albert Glossner, 03. Februar 2015

Immer wieder werde ich gefragt: was ist eigentlich Suggestopädie? Meine Antwort in Kürze: Suggestopädie ist ein pädagogisches Konzept, das a) bestimmte Prinzipien beim Lehren und Lernen berücksichtigt, dazu b) eine Vielfalt von Methoden nutzt und c) auf bestimmten Grundhaltungen und Werten ruht.

Was ist nun genau damit gemeint? Welche Prinzipien? Welche Methoden? Welche Haltung? Der Reihe nach:

Suggestopädische Prinzipien

Mit Prinzipien meine ich Grundüberlegungen, Strategien bzw. Wirkfaktoren, die das Handeln unabhängig von der jeweiligen Lernsituation leiten.

Roland Böttcher hat im August 2014 in seinem Blogbeitrag von „Säulen“ der Suggestopädie geschrieben. An diese Benennung der Säulen möchte ich mich gerne orientieren und folgende sieben Prinzipien der Suggestopädie beschreiben:

Interaktive und lernerzentrierte Lernumgebung

Damit ist gemeint, als Trainer den Lernenden viele und abwechslungsreiche Möglichkeiten zu geben sich mit dem Lerninhalt auseinanderzusetzen. Gleichzeitig stehen die Lernenden, ihre Situation, ihre Erwartungen und Bedürfnisse im Mittelpunkt. Lernen ist eine Gemeinschaftsaktivität, je mehr Lernen mit sozialer Interaktion verbunden ist, desto besser.

Große Lerntiefe

Viele Trainer versuchen, möglichst viel Stoff in der zur Verfügung stehenden Zeit den Teilnehmern zu vermitteln. Sie erreichen oft das Gegenteil, das heißt, wenig bleibt hängen oder keine wirkliche Veränderung wird erzielt. Fazit: das ganze Training ist nicht wirklich effektiv.

Sinnvoller ist es meist, stärker auf eine gute Verknüpfung neuer Lerninhalte mit bereits Bekannten zu achten, durch Wiederholung eine Verankerung im Langzeitgedächtnis zu erreichen und durch praxisorientierte Übung eine Umsetzung in den Alltag zu unterstützen.

Bei Lernzielen im Bereich der Einstellungen und des Verhaltens bedeutet dies Zeit zu geben, um Information mit Bedeutung zu verbinden, praktisch zu erproben und auf die eigene Rolle, die Person, eigene Überzeugungen und Werte zu beziehen. Dies schließt auch ein, über das eigene Lernen und den Lernprozess zu reflektieren.

Der „suggestopädische Kreislauf“ ist ein Planungsmodell, das unterstützt, Lernprozesse mit hoher Lerntiefe zu entwickeln.

Spielerisches Entdecken

Aus der Gehirnforschung wissen wir: je mehr es gelingt, Information mit Erfahrung zu verknüpfen, desto besser. Je mehr wir in einem positiven emotionalen Zustand lernen, desto besser. Die Suggestopädie setzt auf eine Vielfalt von spielerischen Lernerfahrungen, um das Lernen zu fördern

Selbstwirksamkeitserwartung steigern

Mit Selbstwirksamkeitserwartung ist die Einschätzung gemeint, inwieweit ich mit eigenem Handeln oder eigener Anstrengung erfolgreich sein kann, also Wirkung erziele. Mit den Aussagen „Ich bin meines Glückes Schmied vs. ich bin Opfer der Umstände“ sind hier die Pole beschrieben.

Georgi Lozanov, der Begründer der Suggestopädie, spricht von Suggestionen. Damit sind Einstellungen oder Glaubenssätzen über sich, eigene Fähigkeiten, über das Lernen oder über die Lerninhalte gemeint („Das schaffe ich nie“, „das ist graue Theorie, das brauch ich nicht“, „ich bin sprachlich nicht begabt“). Diese Suggestionen haben einen bedeutenden Einfluss auf den Lernerfolg, können das Lernen behindern oder fördern.

Wenn es uns als Trainer gelingt, Lern- und Erlebnissituationen zu kreieren, in denen sie sich als erfolgreich erleben, verändert sich dadurch ihre Einstellung zu ihrem eigenen Können und zu ihrer Person. Hier bietet die Suggestopädie eine Vielzahl von Anregungen, die Selbstwirksamkeitserwartung der Teilnehmenden positiv zu beeinflussen.

State Management

Damit ist gemeint, den Zustand der Lerner auf der mentalen, emotionalen und physischen Ebene so zu balancieren, dass sie entspannt, frisch und konzentriert lernen können.

Hierfür kann ich als Trainer eine Menge tun:

  • Wechsel von Phasen der Aktivität und der Entspannung,
  • Orientierung an Pausen- und Tagesrhythmus,
  • Wechsel von Sozialformen und Lernaktivitäten,
  • Wechsel und Fokus nach innen wie außen.

Ein anderes, für suggestopädisch gebildete ein sehr vertrautes Wort für dieses Prinzip ist: Rhythmisierung.
 


Die Gruppe

Aus der Psychologie wissen wir, dass der Lernerfolg eines Einzeln direkt positiv von der Qualität der Zusammenarbeit in der Gruppe abhängt. Die Vorteile des Lernens in der Gruppe sind offensichtlich: sich mitteilen, argumentieren, andere Perspektiven erfahren, gemeinsam Neues entdecken – in kooperativer Weise nutzen.

Als Trainer haben wir eine Vielfalt von Stellschrauben, die Gruppenentwicklung positiv zu beeinflussen, durch Gruppenarbeit, Wege der Gruppenbildung, Austauschrunden, Aktivierungen und viele weitere Möglichkeiten.

Die Lehrperson

Dies ist – nach meiner Einschätzung – ein Kernprinzip der Suggestopädie, worin sie sich von anderen pädagogischen Ansätzen unterscheidet: Die Überzeugung, dass das, was ich als Lehrender über mich selbst, über meine Teilnehmer und über meine Inhalte denke, eine große Wirkung hat. Weil es unmittelbar meine Beziehung zu den Lernenden beeinflusst. Und Lehren und Lernen funktioniert über Beziehung.

Dementsprechend hat in der Suggestopädie die persönliche Entwicklung Lehrender einen hohen Stellenwert.

Die suggestopädische Methodenvielfalt

Das suggestopädische Konzept ist zunächst in den 60er Jahren von Georgi Lozanov entwickelt und hat die erste Anwendung im Fremdsprachenunterricht gefunden. Die ersten – und zunächst bekanntesten Methoden der Suggestopädie wie zum Beispiel das aktive und passive Lernkonzert, oder der Mönchsgesang, passen hervorragend in diesen Kontext. Es sind Methoden, die den sprachlichen Ausdruck betonen.

In den letzten 25 Jahren haben sich die Anwendungsfelder der Suggestopädie entwickelt: Es gibt Anwender in der Schule, hier für die verschiedenen Schularten und Fächer, sowie in der Aus- und Weiterbildung. Hier im Sprachtraining, im IT-Training, in Kommunikations- oder Fachtrainings. Während im Sprachtraining die Methoden und Konzepte von vor 20 oder 30 Jahren nach wie vor bewähren, musste sich die Suggestopädie in den anderen Anwendungsbereichen (Lernfeldern) weiterentwickeln.

Dadurch, dass die Methoden der Suggestopädie oft nicht schnell genug auf das jeweilige Lernfeld angepasst wurden, ist Suggestopädie auch oft in die Kritik geraten – berechtigt.

Erst in den letzten Jahren wird in der suggestopädischen Fachöffentlichkeit allgemeiner Konsens, dass sich die Suggestopädie in jedem Lernfeld unterschiedlich entwickeln muss. Je nachdem, in welchem Lernfeld ich die Suggestopädie einsetze, ist es nötig, eigene Methoden zu entwickeln. Suggestopädie schaut im Führungstraining anders aus, als im Sprachunterricht als in der Grundschule.

So ist mittlerweile in der Praxis eine Vielfalt suggestopädischen Lehrens anzutreffen, die beispielsweise von Barbara Messer oder Zamyat Klein in ihrem Büchern vermittelt wird. Auf der anderern Seite hat die Ausdifferenzierung zur Folge,.dass die Trennschärfe zu anderen Konzepten verloren geht. Zumal viele Methoden und Konzepte, die zunächst in der Suggestopädie erprobt und entwickelt wurden, sich mittlerweile in der Trainingspraxis vieler Trainer wiederfinden und umgekehrt die Suggestopädie Elemente aus anderen Ansätzen entlehnt hat.

Die suggestopädische Haltung

Mit suggestopädischer Haltung sind bestimmte grundlegende Werte gemeint, welche die Suggestopädie auch mit anderen Konzepten aus der humanistischen Psychologie teilt. Sieben dieser Werte hat die Projektgruppe „Weiterentwicklung der Suggestopädie“ in 2013 wie folgt definiert:

  1. Akzeptanz, Wertschätzung, Ehrlichkeit und Neugier gegenüber dem Lernenden ist Voraussetzung für erfolgreiches Lernen
  2. Vertrauen in Menschen grundsätzlich: Ich vertraue, dass Menschen das für sie Bestes tun. Ich vertraue dem Prozess.
  3. Demut: Ich weiß, dass ich nicht alles weiß, und ich bin offen für neue Perspektiven.
  4. Geduld: Ich weiß, dass Entwicklungen Zeit brauchen und ich habe die Geduld, um den Prozess seinen natürlichen Gang gehen zu lassen.
  5. Optimismus und Lösungsorientierung: Ich suche Möglichkeiten, das Positive, die Stärken, die Chancen, die Lösungen und fokussiere nicht auf das, was nicht ist oder auf Probleme.
  6. Flexibilität: Ich bin flexibel und versuche immer wieder etwas anderes, um das Lernen und die Lernenden zu unterstützen
  7. Kongruenz: Meine Taten sind im Einklang mit meinen Worten.

Wie grenzt sich Suggestopädie von anderen Konzepten ab?

Dies ist eine Frage, die nicht einfach zu beantworten ist. Die Entwicklung der Suggestopädie ist vernetzt mit der theoretischen und praktischen Entwicklung anderer Ansätze und Schulen – so findet sich vieles auch an anderen Stellen wieder. Ein Trainerkollege hat einmal die Suggestopädie mit einem Blumenstrauß verglichen – jede einzelne Blume gibt es auch anderswo – aber genau dieser Blumenstrauß ist einzigartig.

Mehr Informationen zur Suggestopädie:

Wenn Sie mehr über suggestopädische Prinzipien und Methoden lernen und diese mit Ihrer Trainingspraxis verbinden wollen empfehle ich die Grundausbildung Suggestopädie.


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