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Trainerleitfaden: Eine Vorlage für deine Seminarplanung

von Albert Glossner, 25. März 2025

Test 2

Warum mit einem Trainerleitfaden arbeiten?

Zugegeben: die Erstellung eines Trainerleitfadens ist eine aufwändige Arbeit. Viele Trainer arbeiten auch ohne dieses Arbeitsmittel. Es gibt aber einige Argumente, die für den Einsatz eines Trainerleitfadens sprechen:

  • Qualität der Vorbereitung: Die Arbeit mit einem Trainerleitfaden zwingt mich, die Seminarplanung im Detail zu durchdenken. Dies bedeutet, im Vorfeld zu klären: was genau sind meine Ziele, welche Methoden setze ich wann ein, welche Zeit ist nötig, wie komme ich mit der gegebenen Zeit aus, wie setze ich meine Prioritäten?
  • Orientierung in der Durchführung: In der Durchführung des Trainings gibt ein Trainerleitfaden hilfreiche Orientierung. Natürlich weiche ich in der Durchführung des Trainings häufig von meiner Planung ab. Dies muss ich tun, um den Fragen und dem konkreten Lernbedarf der jeweiligen Teilnehmenden gerecht zu werden. Der Blick auf den Leitfaden gibt mir aber eine wichtige Information: Bin ich zu schnell? Oder muss ich mehr auf das Tempo drücken? Hier arbeite ich auch stets mit Optionen: Ich überlege im Vorfeld, welche Inhalte ich kürzen oder erweitern kann und setze gegebenenfalls auch methodische Alternativen ein, die mehr oder weniger Zeit benötigen.
  • Nachbereitung: In vielen Trainings bekomme ich Impulse und Anregungen, wie es noch etwas eleganter geht. Dies beinhaltet sowohl inhaltliche Anregungen, die ich von den Teilnehmern erhalte, als auch methodische Varianten, die sich aus der Arbeit ergeben haben. Wenn ich diese unmittelbar nach der Durchführung des Trainings in den Trainerleitfaden übernehme, stelle ich sicher, dass sie auch bei der Vorbereitung des nächsten Trainings mir zur Verfügung stehen.
  • Teamteaching: Ein Trainerleitfaden ist eine gute Grundlage, um die gemeinsame Durchführung eines Trainings vorzubereiten und abzusprechen. Es gibt ja die unterschiedlichsten Modelle der Zusammenarbeit von zwei Trainern – sinnvoll ist in jedem Fall vorab die Frage zu klären: Wer macht was?
  • Einheitlichkeit in der Durchführung: Sobald mehrere Trainer in einem Unternehmen oder einer Organisation das gleiche Training geben, stellt sich die Frage, inwieweit verschiedene Trainer im gleichen Training auch das Gleiche vermitteln. Hier stellt ein Trainerleitfaden eine gewisse Einheitlichkeit sicher.
  • Vertretung und Einarbeitung: Sowohl in der Situation, wenn eine anderer Trainerin mein Training in Vertretung übernimmt, als auch wenn  es darum geht, jemanden in ein neues Training einzuarbeiten, ist ein Trainerleitfaden eine hilfreiche Grundlage.

Fazit: Wenn klar ist, dass ich das gleiche Training mehrfach halte, lohnt sich die Arbeit, einen Leitfaden zu erstellen. Gleiches gilt, wenn mehrere Trainerinnen zusammenarbeiten und/oder sich vertreten sollen.

Vorlage Trainerleitfaden zum Downloaden

In der Praxis existieren verschieden Versionen, wie Trainerleitfäden aufgebaut sind. Bei abb-seminare haben wir uns vor etlichen Jahren dafür entschieden, mit einer Excel-Vorlage zu arbeiten. Der Vorteil hierbei ist, dass sich die Zeiten bei einer Änderung oder Überarbeitung automatisch summieren.


Nutze diese Excel Vorlage für deinen Trainerleitfaden und spare Zeit in deinen Vorbereitungen


Mit dem Download des Trainerleitfadens registrierst du dich für den monatlichen abb-Newsletter mit wertvollen Tipps und Infos rund ums Training. Weitere Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Wie du die Vorlage zum Trainerleitfaden nutzt

In dieser Vorlage spiegeln sich die drei Schritte wider, die wir zur Seminarplanung empfehlen.

Der erste Schritt ist, die wesentlichen Lernziele (Groblernziele) des Trainings zu erarbeiten. Hier empfehlen wir, mit etwa 4-6 Zielen zu arbeiten. Diese Ziele sollten einerseits so konkret wie möglich formuliert sein, andererseits auch die Zielsetzung des gesamten Trainings abdecken. Zur Erarbeitung der Lernziele ist die Frage hilfreich: Was sollen deine Teilnehmenden am Ende des Training wissen (kognitive Ebene), was sollen sie konkret können (Verhaltensebene) und  wie soll sich die Einstellung deiner Teilnehmenden entwickelt haben (affektive Ebene)

Die Lernziele kannst du in das Tabellenblatt „Ziele und Grobplanung“ übernehmen.

Der zweite Schritt ist, ausgehend von der Zielsetzung und dem zeitlichen Format, eine Grobplanung mit mehreren Seminareinheiten (Modulen) zu entwickeln. Jedes Modul umfasst eine Einheit von 30 min bis 3 Stunden, meist 1-1,5 Stunden. Ein Training kann, je nach Dauer, 3, 4, 5, 6, 7 oder noch mehr Module enthalten. Für Erarbeitung dieser Grobplanung ist für viele Trainer Mindmapping als Arbeitsweise sehr hilfreich.

Auch dieses Arbeitsergebnis kannst du in das Tabellenblatt „Ziele und Grobplanung“ übernehmen. An dieser Stelle empfiehlt sich, für jede Seminareinheit (Modul) ein Lernziel zu formulieren.

Nun werden Module und Lernziele automatisch auf die folgenden Tabellenblätter übertragen und jedes weitere Tabellenblatt steht für eine eigene Seminareinheit (Modul).

Im dritten Schritt geht es darum, die Feinplanung für jede Seminareinheit / Modul zu erarbeiten. Diese Feinplanung hat folgende Spalten: Zeit / Dauer / Thema / Wer macht was / Phase / Methode / Visualisierung.

Wie du eine Feinplanung erarbeitest

Für jede Seminareinheit / Modul deines Trainings erarbeitest du eine eigene Feinplanung. Für jede Seminareinheit nutzt du ein eigenes Tabellenblatt. Hier die Nutzung der Spalten im Einzelnen:

  • Zeit: Damit ist die absolute Uhrzeit gemeint. Wenn dein Training zu einem anderen Zeitpunkt als 9:00 startet, trage diese Zeit in die erste Zeile ein. Im folgenden wird dann pro Zeile die Gesamtzeit addiert. So kannst du sehr leicht abschätzen, inwieweit deine Planung der zur Verfügung stehenden Zeit entspricht.
  • Dauer: Dies bezieht sich auf die Dauer der aktuellen Arbeitsphase. Jede Arbeitsphase verdient eine neue Zeile. Sobald sich die Aktivität, die Sozialform, die Art des Miteinander Arbeitens verändert, nutze eine neue Zeile. Eine gewisse Erfahrung in der Arbeit als Trainer*in vorausgesetzt, kannst du so ziemlich realistische Zeitplanungen erstellen.
  • Thema: Mit Thema ist ein Stichwort, eine Überschrift gemeint, mit der du beim Trainieren sehr schnell erfassen kannst, worum es in dieser Arbeitsphase geht.
  • Wer macht was: Hier geht es darum, so konkret wie möglich zu beschreiben, was macht der / die Trainer*in? Was machen die Teilnehmenden?
  • Phase: Hier kannst du kennzeichnen, in welcher Trainingsphase du dich befindest. Wenn du mit dem PITT Modell (Problematisieren, Informieren, Trainieren, Transfer) arbeitest, dann trage hier die entsprechende Phase ein.
  • Methode / Sozialform: Hier kannst du die Methode und Sozialform kurz beschrieben und all das, was jeweils dazu gehört, zum Beispiel: arbeitsteilige Gruppenarbeit, Gruppenbildung per Zufall, 3-4 Personen pro Gruppe.
  • Visualisierung: Hier verweise darauf, ob du mit Flipchart, Pinwand oder Beamer arbeitest. Viele Trainer fügen hier auch Fotos oder Screenshots ein oder nutzen interne Links auf andere Dokumente.

Am Ende lösche die Tabellenblätter, die du nicht benötigst.

Natürlich steht es dir frei, diese Vorlage auf deine eigene Situation anzupassen. Andere Leitfäden arbeiten teilweise mit anderen Spaltenbezeichnungen. Wie auch immer ein Trainerleitfaden genau aufgebaut ist, wesentliches Prinzip ist, Zeit, Inhalte, Methoden und Materialien in Form einer Tabelle zu dokumentieren und dadurch das eigene Training konsequent zu überdenken.

Das Modul "Seminare designen" in der abb-Trainerausbildung

Die Arbeit mit dem Trainerleitfaden ist zentrales Thema des Moduls „Seminare designen“ der abb-Trainerausbildung.

Im 4-tägigen Modul Seminare designen der abb- Trainerausbildung lernst du, wie du ein eigenes Training konzipierst und dabei zielgerichtet und effizient vorgehst. Du arbeitest in diesem Modul an einem eigenen Trainingskonzept. Dabei nutzt du die Excel-Vorlage Trainerleitfaden und erhältst zu jedem Arbeitsschritt eine Vielzahl von Hinweisen, Tipps und individuelle Rückmeldung zu deinem Arbeitsergebnis.

Das Modul Seminare designen findet zweimal jährlich als Online-Training statt.

Das Bild zeigt eine Person, die konzentriert Notizen auf einem Klemmbrett macht. Die Person trägt eine hellblaue Bluse oder ein Hemd, und ihre Hand hält einen gelben Kugelschreiber. Das Klemmbrett ist gelb und mit einem weißen Blatt Papier versehen, auf dem handschriftliche Notizen zu erkennen sind. Die Person hat das Klemmbrett auf ihrem angewinkelten Bein abgelegt, während sie schreibt. Der Hintergrund ist leicht verschwommen und zeigt einen warmen, hölzernen Boden, was eine angenehme Lernatmosphäre vermittelt. Dieses Bild symbolisiert die strukturierte Vorbereitung und Dokumentation während einer Ausbildung oder eines Workshops. Besonders im Kontext der Trainerleitfäden im Modul "Seminare designen" spielt die gezielte Planung und Dokumentation eine essenzielle Rolle, um Seminare professionell und zielgerichtet zu gestalten.


über den Autor

Albert Glossner ist Diplom-Psychologe, Trainer und Geschäftsführer der abb-seminare. Seit 1991 ist er in der Aus- und Weiterbildung von Trainer*innen tätig und hat maßgeblich die Trainerausbildung der abb-seminare konzipiert und weiterentwickelt.

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