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Gruppenentwicklung

Gruppenentwicklung

von Albert Glossner, 26. November 2014

Wie entwickelt sich eine Trainingsgruppe? Welche Phasen gibt es? Welches Trainerverhalten unterstützt die Gruppenentwicklung? Das Modell der vier Entwicklungsphasen von Karlheinz Geißler gibt eine hilfreiche Orientierung.

Die Bedeutung der Lerngruppe für den Lernerfolg

Aus der Psychologie ist bekannt, dass die Lernleistung einzelner davon beeinflusst wird, wie sich die Zusammenarbeit und die Atmosphäre innerhalb einer Gruppe entwickelt.

Und wir kennen es aus eigener Erfahrungen als Teilnehmer: je wohler, je sicherer, je akzeptierter ich mich innerhalb einer Gruppe fühle, desto mehr kann ich mich auf das Thema, aufs Lernen einlassen, desto mehr kann ich vielleicht auch neue und ungewohnte Dinge wagen.

Umgekehrt wissen wir, dass Spannungen, Konflikte oft das Lernen in einer Gruppe blockieren können.

Mit Sicherheit hat die Gruppenentwicklung bei einem kürzeren Fachtraining nicht die Bedeutung wie beispielsweise bei einem Training, das über eine Woche oder gar über einen längeren Zeitraum geht. Und je mehr es um soziale oder persönliche Kompetenzen geht, desto größer ist der Einfluss der Gruppenentwicklung auf das Lernen Einzelner.

Das Modell der 4 Phasen der Gruppenentwicklung

An dieser Stelle gibt das Modell der 4 Gruppenphasen von Karlheinz Geißler eine hilfreiche Orientierung zur Gruppenentwicklung. Es orientiert sich an dem Phasenmodell nach Tuckman, das oft im Teamtraining eingesetzt wird.

Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied zwischen Trainings- und Arbeitsgruppen: Trainingsgruppen sind dadurch gekennzeichnet, dass sowohl Beginn und auch das Ende der Zusammenarbeit von Vorneherein sehr klar definiert sind und die zeitliche Begrenzung sehr präsenter ist als in Arbeitsteams. Dem wird das Modell von Geißler gerecht.

Dieses Modell der Gruppenentwicklung begegnet Ihnen auch im Modul Gruppe und Team unserer Trainerausbildung. Dort setzen Sie sich mit Konzepten auseinander, mit deren Hilfe Sie Prozesse in einer Gruppe genauer wahrnehmen, besser verstehen und leichter beeinflussen können.

Die vier Phasen der Gruppenentwicklung:

1. Orientierungsphase

Die Situation: „Alle sitzen in einem Boot und noch weiß keiner, wo es langgeht.“ Dieses Bild beschreibt sehr gut die Situation zu Beginn eines Trainings. Für die meisten Menschen bedeutet es Stress, auf unbekannte Menschen zu treffen. Die Situation ist geprägt von Anspannung und Unsicherheit.

Natürlich hat jeder unterschiedliche Strategien, damit umzugehen: manche reden sehr viel, sind aktiv, andere zurückhaltend, sagen gar nichts. Manche betreiben Smalltalk, andere beschäftigen sich mit den Unterlagen oder dem Smartphone.

Das Miteinander ist geprägt von ersten Einschätzungen, von ersten Eindrücken aber auch Vorerfahrungen und Stereotypen. „Der schaut aus wie…“ „Das ist eine typische…“. Aufgrund unserer Erfahrungen liegen wir damit oft richtig, oft aber auch nicht.

Auf der psychologischen Ebene geht es um die Frage: was muss ich tun, damit ich in dieser Gruppe dazugehöre? Was kann ich tun, damit andere einen guten Eindruck von mir erhalten?

Herausforderung an den Trainierenden: In dieser Phase der Gruppenentwicklung ist es gut, klare Orientierung zu geben, aktiv den Rahmen zu setzen, zu begründen, warum ich was tue. Und natürlich setze ich insbesondere durch mein Verhalten Standards. Wie locker / ernsthaft bin ich, wie gehe ich mit der Zeit um, wie mache ich Kontakt, was erzähle ich von mir?

Je klarer der Trainer / die Trainerin Klarheit und Orientierung gibt, Ziele, Inhalte und das Wie des Umgangs klärt, Nutzen verdeutlicht und ein dem Rahmen angemessenes Kennenlernen ermöglicht, umso besser.

2. Differenzierungsphase

Während es in der Orientierungsphase um die Frage geht, was muss ich tun, damit ich dazugehöre, geht es in der Differenzierungsphase um Unterschiede:

  • Bekomme ich hier das, was ich will?
  • Wie verhalten sich meine Erwartungen zu den Erwartungen anderer Teilnmehmer und zu den Inhalten des Trainings?
  • Wissen die anderen mehr als ich?
  • Was ist meine Position in dieser Gruppe?
  • Gehöre ich zu den Leistungsstarken oder zu den Leistungsschwachen?

Und es geht in dieser Phase der Gruppenentwicklung um ein zentrales Thema: dem eigenen Rang. Auch wenn nicht darüber gesprochen wird, auch wenn es vielen oft nicht bewusst ist, wirken unterschiedliche Rangskalen:

  • Alter,
  • Aussehen,
  • kommunikative Fähigkeiten,
  • Witz und Eloquenz,
  • Ausbildung,
  • berufliche Stellung,
  • Erfahrung,
  • Kleidung,
  • Reichtum, etc.

All dies trägt dazu bei, den eigenen Rang in einer Gruppe zu verhandeln.

Dies ist die Phase, in der es zu Konflikten kommen kann. Zwischen Teilnehmern oder auch zwischen Trainer und Teilnehmer. Aber weder muss es zu Konflikten kommen, noch besteht die Selbstverständlichkeit, dass ggfs. auftretende Konflikte gelöst werden können.

Was kann ich als Trainer in dieser Phase tun?

Zurückhaltend agieren, aber auch Raum geben, dass Dinge angesprochen werden können. Ganz häufig entspannt sich eine Situation in einer spannungsgeladenen Gruppe allein dadurch, wenn bestimmte Differenzen ausgesprochen werden können und es die Erlaubnis gibt, dass Unterschiedlichkeiten sein dürfen.

3. Arbeitsphase

Diese Phase zeichnet sich dadurch aus, dass Unterschiedlichkeiten akzeptiert werden. Es ist klar, dass ich als Teilnehmer mit einigen Teilnehmern besser zusammenarbeiten kann als mit anderen. Mit einigen verstehe ich mich besser, mit anderen nicht so gut. Aber das ist normal und gehört dazu. Die Arbeitsbeziehungen sind geklärt und es ist möglich, entspannt und konstruktiv miteinander zu lernen und zu arbeiten.

In dieser Phase bin ich als Trainierender am wenigsten gefordert. Es ist wenig Steuerung nötig, im Gegenteil, ich kann der Gruppe viel selbst überlassen. Ich darf mich als Leiter zurücknehmen.

Natürlich ist nicht selbstverständlich, dass eine Gruppe, einmal in der Arbeitsphase angekommen, immer in der Arbeitsphase verbleibt. Ein Wechsel in die Differenzierungsphase ist in der Gruppenentwicklung immer wieder möglich. Deswegen ist ein gelegentlicher Blick („Prozess-Check“) auf die Arbeit, die Arbeitsbeziehungen und mögliche Störungen nötig.

4. Abschiedsphase

Dies ist eine Besonderheit von lernenden Gruppen gegenüber Arbeitsteams in der Gruppenentwicklung. In Trainings / Lerngruppen ist das Ende der Arbeitsbeziehung von Vorneherein klar definiert. Insbesondere dann, wenn das gemeinsame Arbeiten und Lernen länger und intensiv war, ist die Abschiedsphase von zwei ambivalenten Gefühlen gleichzeitig geprägt:

Schade, dass es zu Ende geht und schön, dass es zu Ende geht. Also Bedauern und Trauer, dass die gemeinsame intensive Zeit bald zu Ende geht und auf der anderen Seite Freude, wieder nach Hause, in das eigene Leben zurück zu kehren und dort neu Gelerntes zu erproben und zu integrieren.

Dies bedeutet, dass in dieser Phase darum geht, beides bewusst zu gestalten: die Würdigung, Rückblick und die Verabschiedung des Alten und den Übergang und den Transfer in das Neue. Hier ist der Trainer gefordert, für beides Raum zu schaffen: Zeit für einen Rückblick und gleichzeitig Zeit für die Neuausrichtung auf das Neue. Gelungenes Ende eines Trainings bedeutet, hierfür genügend und angemessene Zeit einzuräumen und den Übergang auf passende Weise zu begleiten.

Fazit

Natürlich ist dieses Phasenmodell nur ein Modell der Gruppenentwicklung. Aber es hilft zu verstehen, wie sich viele Gruppen entwickeln. Und gibt klare Hinweise, welches Verhalten von mir als Trainer in welcher Phase unterstützend sein kann.


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