Trainerausbildung
Lebendig und wirkungsvoll Trainieren

5 Module á 4 Tage, Auswahl aus 8 möglichen Modulen, flexible Reihenfolge

Info
Gespräch zwischen zwei Personen im CoachingGespräch zwischen zwei Personen im CoachingGespräch zwischen zwei Personen im CoachingGespräch zwischen zwei Personen im Coaching
Coaching-Ausbildung
Systemischer Business Coach

6 Module á 4 Tage, Auswahl aus 9 möglichen Modulen

Info
Aufblühen durch Positive PsychologieAufblühen durch Positive PsychologieAufblühen durch Positive PsychologieAufblühen durch Positive Psychologie
Positive Psychologie
Wege zum Aufblühen

Einführung 2 Tage, Ausbildung in 3 mal 5 Tagen, DACH-PP Zertifikat

Info
Teilnehmer*innen in der NLP AusbildungTeilnehmer*innen in der NLP AusbildungTeilnehmer*innen in der NLP AusbildungTeilnehmer*innen in der NLP Ausbildung
NLP
Werkzeuge der Veränderung

Einführung 2 Tage, NLP-Practitioner in 4 mal 4 Tagen, DVNLP-Zertifikat

Info
Interaktive und abwechslungsreiche Online-Trainings gestaltenInteraktive und abwechslungsreiche Online-Trainings gestaltenInteraktive und abwechslungsreiche Online-Trainings gestaltenInteraktive und abwechslungsreiche Online-Trainings gestalten
Online Training
Interaktiv und abwechslungsreich online Trainieren

Basis- und Aufbaumodule

Info
Wie plane ich ein Seminar

Wie plane ich ein Seminar - mit ZIM

von Albert Glossner, 31. August 2018

Wenn es darum geht, ein neues Training zu designen oder ein Seminar zu planen, empfehle ich immer das ZIM-Modell. Dabei steht ZIM für Ziele-Inhalte-Methoden und für eine Reihenfolge. Im ersten Schritt geht es darum, die Ziele zu formulieren, im zweiten Schritt dann die Inhalte zu sammeln und eine Grobplanung zu entwickeln und im dritten Schritt, die methodische Feinplanung zu erstellen. Wie plane ich ein Seminar – 3 Schritte … 

Wie plane ich ein Seminar – Schritt 1: Ziele

Um die Lernziele eines Trainings zu entwickeln, ist es notwendig, die Interessen aller drei beteiligten Seiten abzugleichen. Dies sind:

  • der Auftraggeber
  • die Teilnehmer
  • der Trainer

Folgende Fragen können dabei hilfreich sein
 

Auftraggeber:

Was sollen die TN aus seiner Sicht im Seminar lernen? „Woran erkennen Sie, dass das Training erfolgreich war?“ Nehmen die TN freiwillig teil oder werden sie „geschickt“? Wie erfolgt die Auswahl? Gab es Spannungen oder Probleme im Vorfeld? Werden weitere „verdeckte“ Ziele verfolgt? Was ist der konkrete Anlass für das Seminar? Welche Besonderheiten birgt das Unternehmen? Welche Lernkultur herrscht vor.

Fragen zur Zielgruppe und den Teilnehmenden:

Aus welcher Branche kommen die Teilnehmenden? Welche Vorbildung, welches Vorwissen, welche Berufserfahrung bringen die Teilnehmenden mit? Mit welcher Motivation werden die Teilnehmer in das Training kommen? Welche Inhalte sind für die berufliche Praxis besonders wichtig? Welche Inhalte bringen den größten Nutzen für die Teilnehmer? Welche Hierarchie-Ebenen werden in der Gruppe vertreten sein und welche Arbeitsbereiche? Welche Herausforderungen können sich daraus ergeben? Kennen sich die TN untereinander? Bestehen evtl. Arbeitsbeziehungen zwischen den Teilnehmern? Wie groß wird die Gruppe sein?

Fragen zum Trainer:

Welche Inhalte halte ich für besonders wichtig? Was bringt aus meiner Erfahrung für die Praxis der Teilnehmer den größten Nutzen? Welche Lernatmosphäre strebe ich an? Wie verstehe ich meine Rolle in diesem Training? Wie will ich die Beziehung zu den Teilnehmern gestalten? Was kann und will ich leisten?

Meine Aufgabe als Trainer ist nun, die Ziele aller Beteiligten, so gut es im Vorfeld geht, abzugleichen und daraus eine Zielsetzung für das Training zu formulieren. Je größer die Schnittmenge, desto besser. Letztlich – so meine Erfahrung – haben 80 % der Konflikte, die in einem Training auftauchen, ihre Wurzel in den unterschiedlichen Interessen der drei beteiligten Gruppen.

Auf dieser Grundlage kann ich nun die Lernziele für das Training entwickeln. Hier halte ich für den ersten Planungsschritt eine Größenordnung von 5 Lernzielen (+/- 2) für praktikabel.

Die Lernziele beziehen sich auf folgende drei Ebenen:
 

Wissen:

Welche Inhalte sollen die Teilnehmer am Ende des Trainings kennen, wissen oder verinnerlicht haben?

Einstellung:

Welche Einstellung sollen die Teilnehmer entwickeln? Was sollen sie schätzen, womit sollen sie sich identifizieren, wozu sollen sie einen Standpunkt entwickelt haben?

Verhalten:

Was sollen die Teilnehmer konkret tun können? Welche praktischen oder kommunikativen Fertigkeiten sollen sie entwickelt haben? In welcher Tiefe sollen sie dazu in der Lage sein?


Wie plane ich ein Seminar – Schritt 2: Inhalte

In diesem Planungsschritt geht es darum, auf der Grundlage der Ziele die zu vermittelnden Inhalte zu planen und zu einer Grobplanung mit mehreren Seminareinheiten (Modulen) zu kommen. Dabei sind folgende Arbeitsschritte nötig:

  1. Inhaltssammlung: Welche Inhalte gehören in das Training? Was gehört alles dazu?
  2. Erste Strukturierung der Inhalte: Was gehört zusammen?
  3. Entwicklung einer (gegebenenfalls neuen) Struktur, die eine für das Training sinnvolle Reihenfolge bietet: Was kommt zuerst? Was baut auf was auf?
  4. Didaktische Reduktion: Ein gelungenes Training ist meist durch weniger Inhalte, aber eine höhere Verarbeitungstiefe gekennzeichnet. So stellt sich die Frage: was ist wirklich wichtig, was kann ich weglassen, was wird zu einer Option? Hier ist die Orientierung an den zuvor formulierten Seminarzielen hilfreich.
  5. Grobplanung mehrerer Seminareinheiten (Module) mit grober zeitlicher Schätzung

In diesem Arbeitsschritt empfehle ich, mit Mindmapping zu arbeiten. Mindmapping als Arbeitsmethode bietet die Möglichkeit, ein Brainstorming und eine Strukturierung gleichzeitig durchzuführen. Alternativ kann aber auch mit Post-its gearbeitet werden oder mit Moderationskarten, die auf Boden, Tisch oder Pinnwand gesammelt und strukturiert werden können.


Manchmal geht die Entwicklung einer Grobplanung sehr schnell und ist innerhalb einer halben Stunde abgeschlossen. Manchmal ist es aber auch ein gedanklich anstrengender Prozess, der sich über einen längeren Zeitraum hinzieht.

Eine abgeschlossene Grobplanung beinhaltet:

  • Mehrere aufeinander aufbauende Seminareinheiten / Module
  • mit einer groben zeitlichen Schätzung
  • mit jeweiligen Inhalten in Stichworten
  • mit einem jeweils ausformulierten Lernziel.

Wenn dann die Summe der Lernziele der einzelnen Seminareinheiten den Gesamtzielen des Trainings entspricht und obendrein die Zeitplanung realistisch erscheint, dann ist der Arbeitsschritt abgeschlossen.

Frau in Trainerausbildung präsentiert an Flipchart
Nachhaltige Trainings effizient konzipieren

Trainerausbildung - Modul Seminare designen

Trainer: Albert Glossner und Marion Kellner-Lewandowsky
1.200,00
Online
mehr Info


Wie plane ich ein Seminar – Schritt 3: Methoden

Mit diesem Arbeitsschritt ist die Erarbeitung einer methodischen Feinplanung gemeint.

Hier bietet sich die Erstellung eines Trainerleitfadens mit folgenden Spalten an:

Zeit / Dauer / Thema / Was wird gemacht? / Methode / Anmerkungen


Jede Zeile entspricht dann einer Phase mit jeweils einer Arbeitsform (z.B. Präsentation, Austausch, Übung, Gruppenarbeit, Einzelarbeit). Die Dauer einer Zeile kann zwischen 5 min oder auch 90 min liegen. Gerade praktische Arbeitsphasen benötigen häufig einen längeren Zeitraum.

Die Erstellung eines Trainerleitfadens für ein Seminar ist ein ziemlich aufwendiger Arbeitsprozess. Er lohnt sich aber dann, wenn ich weiß, dass ich ein Training nicht nur einmal, sondern mehrmals durchführen werde.

Die Vorteile des Trainerleitfadens sind:

  • Die Arbeit mit dem Tabellenformat erfordert, dass ich als Trainer jeden Arbeitsschritt genau durchdenke.
  • Ich kann den Trainerleitfaden nicht nur zur Vorbereitung, sondern auch zur Nachbereitung nutzen: Im Training entwickelte neue Ideen oder Erfahrungen fließen unmittelbar nach Trainingsdurchführung in den Leitfaden ein.
  • Ich kann einen Trainerleitfaden sehr gut als Grundlage für das Teamteaching, für eine Einarbeitung oder für Vertretung nutzen.
  • Für viele Unternehmen / Auftraggeber ist wichtig, dass ein Training standardisiert umgesetzt werden kann, egal welcher Trainer dieses Training durchführt. Für die Zusammenarbeit eines Trainerteams ist daher ein Trainerleitfaden eine notwendige Grundlage und stellt sicher, dass das Ergebnis in etwa das Gleiche ist, egal welcher Trainer das Training durchführt.

Von daher lautet meine Anforderung an einen Trainerleitfaden: er sollte so konkret formuliert werden, dass ein anderer Trainer mit vergleichbaren Wissen in der Lage ist, das Training in etwa auf gleiche Weise durchzuführen.


Fazit

Es ist schon länger her, aber rückblickend stelle ich fest: Immer dann, wenn ich bemerkt habe, dass ich mich bei der Entwicklung eines Trainings verzettelt habe, dann habe ich stets auch festgestellt, dass ich mich nicht an den ZIM-Prozess gehalten habe. So halte ich aus eigener Erfahrung diesen Prozess im Seminardesign für absolut sinnvoll.

Allerdings bedeutet das nicht, dass er nur in eine Richtung verläuft. Natürlich kann es sein, dass ich in der Erarbeitung der Feinplanung (Schritt M) feststelle, dass das, was ich geplant habe, zeitlich überhaupt nicht hinhaut. Wenn dann eine didaktische Reduktion nicht weiter hilft (Schritt I), ist eine Überarbeitung der Lernziele (Schritt Z) der einzige Ausweg. Letztendlich kommt es darauf an, dass Ziele und methodische Feinplanung zueinander passen.

Die Arbeit mit dem ZIM-Prozess ist wesentliches Element des Moduls „Seminare designen“ der Trainerausbildung. Hier gibt es mehr Informationen.


Bitte teile diesen Beitrag mit ...