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Lebendig und wirkungsvoll Trainieren

5 Module á 4 Tage, Auswahl aus 8 möglichen Modulen, flexible Reihenfolge

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Online Training
Interaktiv und abwechslungsreich online Trainieren

Basis- und Aufbaumodule

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Seminarspiele für Online-Trainings

Spiele für Online-Trainings

von Erich Ziegler, 29. Juli 2020

Corona hat uns tief in die digitale Welt geschleudert und ein wachsender Teil der Arbeit als Trainer*innen und Coaches wird in Zukunft im Netz stattfinden. Daher lohnt es sich, die gruppendynamischen Effekte von Spielen online zu erkunden und zu lernen, sie zum Wohl der Lerngruppe gezielt anzusteuern.

Online-Plattformen und Online-Werkzeuge vor allem unter Effizienzgesichtspunkten entwickelt wurden, sind sie nicht sehr gemeinschaftsstiftend, sondern betonen ein sachorientiertes Arbeiten. Umso notwendiger erscheint mir, Spiele auch in diese Umgebung zu bringen, um damit den Beziehungsaspekt zwischen allen Beteiligten zu stärken.

Vorab einige generelle Hinweise zum Einsatz von Spielen, die auch im digitalen Raum gelten:

  • Achte auf Freiwilligkeit. Nicht mitmachen ist ebenso fein wie mitmachen.
  • Stehe zu den Spielen, die du einsetzt. Fange vorsichtig an und werde dann nach und nach verwegener.
  • Glaube an die Wirksamkeit und an die Rechtmäßigkeit des Einsatzes von Spielen. Überzeuge dich also zunächst selbst, dass Spielen legitim und notwendig ist, dann wirst du viel überzeugender sein, wenn du Spiele einsetzt.
  • Lerne loszulassen. Eine Menge Kräfte und Strömungen sind in deiner Wunschrichtung unterwegs. Lasse los und du wirst von ihnen getragen.
  • Lerne erkennen, wann Spiele unangebracht sind. Du erkennst wann Spiele unangebracht sind. Es gibt natürlich auch Situationen wo Spiele unangebracht sind, aber diese sind seltener als du vielleicht glaubst.
  • Angst ist Gift für den Spieltrieb. Wenn der Grad an Angst/Unsicherheit hoch ist, dann mache keine „Spiele”, sondern gib dem Ganzen einen anderen Rahmen wie „Aktivitäten” oder „Aufgaben” oder „wir probieren etwas aus”.

Die Online-Situation birgt noch einige zusätzliche Besonderheiten. Auf einige von ihnen will ich hier eingehen.

Zunächst: Was gewinnen wir mit Online-Trainings?

  • Es geht mehr als gedacht: Die anfängliche Ratlosigkeit macht bald einem Blick dafür Platz, wie viel vom bisherigen Repertoire digital umsetzbar ist.
  • Ein weites Experimentalfeld tut sich auf. Und schon tauchen am Horizont all die zusätzlichen Möglichkeiten auf, die die digitale Welt bietet.
  • Manche Themen gehen besser mit Distanz. Die Sacharbeit ist in einer höflich-distanzierten Umgebung naturgemäß stärker im Fokus. Wem es eher um Wissensvermittlung geht, ist hier gut aufgehoben.
  • Humor überträgt sich auch digital. Wir können uns auf unsere Teilnehmer*innen verlassen. Sie bleiben Menschen auch im digitalen Raum und das heißt, dass sie sich ebenso gerne amüsieren, ebenso gerne lachen, wenn wir ihnen einen Anlass dafür bieten.
  • Die Teilnehmenden werden autonomer. Der Trend zum autonomen Selbstlerner, zur autonomen Selbstlernerin der uns Trainer*innen die Rolle des/der Lernbegleitenden zuweist, wird durch die online-Situation gestärkt.
  • Viel Flow-Zustand: Da die Online-Werkzeuge für ein sachorientiertes Arbeiten gebaut wurden, ist es nicht verwunderlich, dass sie zu mehr Flow-Zuständen der Beteiligten führt, also jenem selbstvergessenen Zustand, der tief in das zu bearbeitende Thema führt und den Beziehungsaspekt in den Hintergrund rücken lässt.

Was verlieren wir?

  • Die üblichen körpersprachlichen Begleitsignale können kaum noch wahrgenommen werden, wenn nur noch der Oberkörper und dann oft auch noch in einer kleinen 3x5 cm Kachel zu sehen ist.
  • Die soziale Kontrolle nimmt ab, so dass sich Teilnehmer*innen viel leichter aus dem aktuellen Geschehen ausklinken können.
  • Bewegung ist auf das Tippen von Chat-Mitteilungen reduziert.
  • Das unmittelbare Feedback für Emotionsäußerungen fehlt. Weder der/die Seminarleiter*in noch die Teilnehmenden bekommen viel davon mit, wie es den anderen gerade geht und wo sie im Gruppengefüge stehen.
  • Zuviel Flow-Zustand führt zu einem mangelnden Körperbewusstsein, so dass weniger Pausen gemacht werden (Computerspiel-Daddeleffekt), die ja für die Integration des Gelernten so wichtig sind.

Unser Training wird sich ändern im digitalen Raum. Es wird:

  • Fraktionierter. Die Seminarzeiten werden kürzer, die Vielfalt der Inhalte wird wachsen.
  • Kurzfristiger. Die Aufträge kommen mit weniger Vorlauf. Die Vorbereitungszeit wird knapper.
  • Transparenter. Kein*e Trainer*in weiß heute viel mehr als Google und Co., so dass sich die Teilnehmenden über alles informieren können.
  • Technischer. Das kostet zumindest anfangs sehr viel Extraenergie und lenkt von den Themen ab.
  • Intimer/distanzierter. Die Online-Situation ist einerseits intimer durch das meist private Umfeld der Teilnehmenden und gleichzeitig distanzierter durch die fehlende körperliche Nähe. Mit dieser paradoxen Situation müssen wir erst lernen, angemessen umzugehen.

Was können Spiele unter diesen Umständen leisten?

  • Spiele können gerade in Anfangssituationen viel von der Befangenheit lösen, die sich u.a. durch die anfängliche Sprach- und Kontaktlosigkeit äußert.
  • Sie können den Einstieg in die Technik erleichtern, in dem spielerisch mit den technischen Eigenheiten und Möglichkeiten umgegangen wird.
  • Sie bringen Humor und damit ein wenig Emotion in die sonst so sachbetonten online-Veranstaltungen.
  • Überhaupt emotionalisieren sie die verhältnismäßig spröde Umgebung positiv und wirken dadurch lernfördernd.
  • Das gemeinsame Minierlebnis ist beziehungsfördernd.
  • Sie wirken gegen die schleichende Leistungsverdichtung und verschaffen den Teilnehmenden eine geistige Verschnaufpause.
  • Sie bringen oft Bewegung, so dass die Balance zwischen Kopflernen und Körperlernen wieder etwas ausgeglichener wird.

Welche Tipps bieten sich an?

Aus meiner Online-Erfahrung möchte ich einige Tipps mit auf den Weg geben.

  • Zumindest anfangs solltest du unbedingt mit einer/m Co-Moderator*in arbeiten, die/der dir das Technische und Organisatorische abnimmt und dir zwischendurch eine Pause verschafft.
  • Baue viele Kleingruppen mit Gelegenheit zum Plaudern neben der Aufgabe in dein Programm ein. Du hast die Zeit, denn weniger ist mehr, da die Teilnehmenden sowieso nur einen kleinen Teil dessen behalten, was du ihnen geboten hast.
  • Da Pausen so wichtig für die Integration und damit für die geistige Leistungsfähigkeit sind, achte sehr auf angemessene Pausen.
  • Passe die Spiele an die Gruppe und auf die Situation an.

Schließlich will ich dir noch eine Handvoll Spielideen verraten, die du in den fünf Standardsituationen einsetzen kannst.

A Seminareinstiege/Kennenlernen

Alle, die …

Alle Teilnehmenden verdecken die Kamera mit einem kleinen Zettel/Post-it. Die Leitung fragt: „Alle, die heute gut geschlafen haben!“ Daraufhin nehmen alle den Post-it weg, auf die das zutrifft. Fragen können je nach Gruppe und Kontext ausgedacht werden. Ergänzend können die Teilnehmenden selbst Fragen stellen.

Anzahl Teilnehmer*innen: mind. 3, Dauer (bei 10 Teilnehmenden): 7 Minuten.

Chat-Anweisungen:

  1. Besorgt euch einen kleinen Post-It/Klebezettel
  2. Deckt eure Kamera damit ab.
  3. Die/der GL stellt Fragen wie: „Alle, die heute noch nicht zu Mittag gegessen haben“ oder „Alle, die schon mal online gearbeitet haben“, etc.
  4. Die, auf die das zutrifft, decken auf

Erfahrung: Fragen an die Interessen der Gruppe anpassen, 4-5 Fragen optimal

Quelle: Wilde Workshop-Spiele, Berlin

B Energieaufbau/Nonsens

Clowns-1-2-3

Phase 1: 2 Teilnehmende A und B finden sich (oder werden in einen Breakout-Room gesandt) und zählen ab bis 3 (also immer im Wechsel). Ist das eingeübt, folgt

Phase 2: A ersetzt die 1 durch eine Körperbewegung, die ab jetzt statt der „1“ verwendet wird, B sagt "2", A sagt "3", B macht jetzt statt "1" zu sagen, die Körperbewegung, die A eingeführt hat, A sagt „2“, B sagt „3“, usw., usw.

Phase 3: Nach einer Weile ersetzt B die "2" durch eine andere Körperbewegung, die "3" wird weiterhin gezählt.

Phase 4: Die 3 wird durch ein Schlagwort ersetzt.

Phase 5: Alle spielen gleichzeitig im Plenum

Anzahl Teilnehmer*innen: mind. 2, Dauer (bei 10 Teilnehmenden): 3 Minuten.

Chat-Anweisungen:

Erfahrung: es ist besser in den Breakouträumen zu beginnen, damit die Teilnehmenden nicht zu sehr verwirrt, bzw. abgelenkt werden.

Quelle: advance, Berlin

C Entspannung/Kreativität

30 Sekunden

Der/die Trainer*in nimmt die Zeit. Phase 1: Alle Teilnehmenden schließen die Augen und öffnen sie wieder, wenn sie das Gefühl haben, 30 Sekunden sind vergangen. Phase 2: Trainer*in: "Jetzt noch mal und ohne mitzuzählen."

Anzahl Teilnehmer*innen: mind. 1, Dauer (bei 10 Teilnehmenden): 1 Minute.

Chat-Anweisungen:

  1. Schließ‘ die Augen und öffne sie, wenn du glaubst, dass 30 Sekunden vorbei sind.
  2. Nochmal, aber ohne mitzählen.

Erfahrung: bringt Ruhe in die Gruppe

Quelle: Trainertreffen, Berlin

D Vertrauen/Kooperation

Geheimes Kompliment

Alle überlegen sich einige Komplimente, die sie gerne einer anderen Person sagen würden. Eine Person schreibt eines dieser Komplimente in einer geheimen Nachricht in den Privat-Chat einer anderen Person. Die empfangende Person macht ein „Poker Face“, trotz des schönen Kompliments. Alle anderen raten wer das Kompliment bekommen haben könnte. Der/die Trainer*in schreibt im allgemeinen Chat mit, wer bereits ein Kompliment erhalten hat. Die letzte Person, die übrig bleibt, bekommt ein geheimes Kompliment von allen.

Variante: Wenn die empfangende Person es erlaubt, dann liest die gebende Person allen vor (-> wohlwollende Atmosphäre)

Anzahl Teilnehmer*innen: mind. 15, Dauer (bei 10 Teilnehmenden): 30 Minute.

Chat-Anweisungen:

  1. Freiwilligkeit
  2. Ein/e Teilnehmer*in schreibt einer/m anderen ein Kompliment in den Privat-Chat
  3. Die Teilnehmer*innen versuchen anhand der Mimik herauszufinden, wer es bekommen haben könnte.
  4. Trainer*in notiert mit, bis alle Teilnehmenden ein Kompliment erhalten haben.
  5. Die letzte Person bekommt ein Kompliment von allen

Erfahrung: Auf Privatsphäre achten, manche Teilnehmer*innen mögen die Veröffentlichung nicht

Quelle: Lisa Teresa Gut, Bremen

E Abschied/Seminarausstieg

Abschiedsgeste

Jede*r Teilnehmer*in verabschiedet eine*n andere*n Teilnehmer*in mit einer Geste. Diese*r dann von einer*m anderen, bis alle verabschiedet sind.

Anzahl Teilnehmer*innen: mind. 2, Dauer (bei 10 Teilnehmenden): 3 Minuten

Chat-Anweisungen: keine

Anzahl Teilnehmer*innen: mind. 3, Dauer (bei 10 Teilnehmenden): 7 Minuten.

Gelernt von: Wilde Workshop-Spiele, Berlin

Mehr Informationen

Möchtest du weitere Spiele kennenlernen, die eine lernfördernde Atmosphäre in deinen Online-Veranstaltungen schaffen? Eine Vielzahl von Spielen findest du in unserem Blog.

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