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Spannungsbogen im Seminar

Der Spannungsbogen im Seminar: die Sozialformen

von Albert Glossner, 11. Mai 2018

In Teil 1 dieses Beitrages zur Frage „Wie schaffe ich einen Spannungsbogen über den ganzen Trainingstag?“ stand das Sandwichmodell im Mittelpunkt. In diesem Beitrag geht es um die Sozialformen des Lernens. Die Auswahl und Kombination von Sozialformen ist für mich der zweite Ansatz, den ich beachte, um einen abwechslungsreichen Seminartag zu gestalten. Worum geht’s dabei?

Methoden und Sozialformen – Begriffsklärung

Der Sprachgebrauch von „Methode“ und „Sozialform“ ist nicht immer eindeutig und sauber. Ich halte folgende Definition für sinnvoll:

  • Sozialform = Wer arbeitet mit wem zusammen?
    Es werden unterschieden: Einzel-, Partner-, Gruppen- und Plenums-Arbeit.
  • Methoden = Welche Handlungsmuster (z. B. Vortrag halten) werden ausgeführt?

Die vier Sozialformen

Plenumsarbeit

Hier erfolgt die Zusammenarbeit mit der gesamten Teilnehmergruppe. Das bedeutet, dass alle ihre Aufmerksamkeit auf das gleiche Thema (oder die gleiche Aktivität) fokussieren. Beispiele dafür sind Vortrag, Lehrgespräch, Diskussion, Blitzlicht, aber auch weitere Aktivitäten, die gemeinsam durchgeführt werden (z.B. Domino, Arbeit mit vorbereiteten Karten, Demonstration, etc.).

Besonders geeignet für Vermittlung von Inhalten, Sammeln von Ideen, Schaffen von Überblick oder eines gemeinsamen Verständnisses. Aber auch Aufgabenstellung oder die Auswertung von Arbeitsphasen finden meist im Plenum statt.

Vorteile

  • (scheinbar) hohe Effektivität: gutes Verhältnis von Inhaltsmenge zu Zeitaufwand
  • Vielfalt von Meinungen
  • gleicher Infostand aller

Nachteile

  • geringere Aktivität des einzelnen Teilnehmers
  • meist niedrige Behaltensquote, niedrige Verarbeitungstiefe und wenig Nachhaltigkeit

Anforderung an den Trainer

  • volle Präsenz gefordert

Anforderung an Teilnehmer

  • Bereitschaft „geistig dabei zu bleiben“, Selbstdisziplin, Konzentration
  • Steuerung der Aufmerksamkeit kostet „mentale Energie“

Gruppenarbeit

Mit Gruppenarbeit ist gemeint, dass für eine bestimmte Zeitdauer die gesamte Teilnehmergruppe in mehrere Teilgruppen aufgeteilt wird, die jeweils den gleichen oder einen unterschiedlichen Arbeitsauftrag haben. Als optimale Gruppengröße empfehle ich mindestens 3 Personen (bei 2 Personen handelt es sich um Paararbeit) und maximal 5 Personen. Nicht mehr als 5 Teilnehmer, weil in der Regel eine gemeinsame Arbeit mit mehr als 5 Teilnehmern oft weniger effektiv wird. Die Tendenz, dass sich einzelne Teilnehmer zurückziehen oder zwei Untergruppen entstehen, wird bei einer Größe von mehr als 5 Teilnehmern immer wahrscheinlicher.

Besonders geeignet für Erarbeitung von Inhalten, zur Übung und Anwendung

Vorteile

  • Förderung kooperativen Verhaltens
  • Förderung von Selbständigkeit
  • hoher Behaltensgrad

Nachteile

  • hoher Zeitaufwand
  • Gefahr von Leerlauf

Anforderung an den Trainer

  • klare Aufgabenstellung
  • Sicherstellung der Ergebnisse für alle

Anforderung an Teilnehmer

  • kooperatives Verhalten
  • soziale Kompetenz
  • Selbständigkeit


Partnerarbeit

Partnerarbeit ist eine Sonderform der Gruppenarbeit – mit jeweils 2 Teilnehmern. Insofern gelten im Prinzip die gleichen Aussagen wie für Gruppenarbeit. Die Besonderheit der Partnerarbeit ist jedoch, dass sie der kleinste soziale Rahmen ist, in dem eine Zusammenarbeit / ein Austausch möglich ist. So ist sie für bestimmte Lernsituationen besonders gut geeignet.

Besonders geeignet als Teil des Kennenlernens, für Reflexion, Vertiefung und Austausch

Vorteile

  • hohe Aktivierung der TN
  • geschützter Rahmen
  • intensives Kennenlernen / Austauschen
  • hoher Behaltensgrad

Nachteile

  • Auswertungphase muss gut überlegt sein
  • manchmal passen Paare nicht oder die Zahl geht nicht auf

Anforderung an den Trainer

  • klare Aufgabenstellung
  • Sicherung wichtiger Ergebnisse

Anforderung an Teilnehmer

  • Bereitschaft, sich zu öffnen,
  • Selbständigkeit

Einzelarbeit

Einzelarbeit meint, dass jeder Teilnehmer für sich einen Arbeitsauftrag bearbeitet

Gut geeignet für alle Arten von Aufgaben, bei denen es um Selbstreflexion oder Übertragung der Themen auf die eigene Situation / Praxis geht

Vorteile

  • Aktivierung aller Teilnehmer
  • hoher Behaltensgrad
  • individuelles Arbeiten

Nachteile

  • unterschiedlicher Zeitaufwand aufgrund unterschiedlicher Arbeitsgeschwindigkeit

Anforderung an den Trainer

  • behutsame Motivierung
  • sinnvolle Aufgabenstellung
  • entsprechende Auswertung

Anforderung an Teilnehmer

  • Akzeptanz

Je nach Sozialform ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an die Lernenden und den Trainer:
 

Wenn es nun darum geht, einen Seminartag zu planen, dann ist die Abwechslung der Sozialform für mich ein wichtiges Kriterium. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Seminartag von Teilnehmern oft dann als besonders gelungen bewertet wird, wenn jede Sozialform mindestens einmal täglich stattgefunden hat.

Meine Erklärung dafür ist, dass dies mit unterschiedlichen menschlichen Bedürfnissen zu tun hat. Es gibt ein Bedürfnis, ein Teil einer Gruppe zu sein, mit einer kleineren Gruppe intensiver sich auszutauschen und zusammenzuarbeiten, mit einer Person intensiv zu arbeiten und auch Zeit für sich selbst zu haben und frei von Interaktionen zu sein.

„Lernen ist eine Gemeinschaftsaktivität.“

Dies habe ich mal in einem Buch von Tom Peters gelesen. Letztendlich bedeutet jede Form des Lernens, dass wir Menschen voneinander lernen. Insbesondere dann, wenn unsere Aufgabe ist, Lernen in Gruppen anzuleiten, dann sollten wir Trainer diesen Gedanken klug spielen. Das Modell der Sozialformen ist hierbei eine wesentliche Grundlage.

Im nächsten Beitrag zum Spannungsbogen wird es um Zeiten und Rhythmen gehen.


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