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Skalenarbeit im Coaching

von Marion Kellner-Lewandowsky, 04. Mai 2021

Fragt man mich, welches Tool ich im Coaching am meisten verwende, so nenne ich stets die Skalenarbeit. Obwohl auch manchmal im Training eingesetzt, ist es für mich ein klassisches Coachingtool.

Ich habe die Methode vor vielen Jahren in meiner Ausbildung zum Energetischen Coach kennengelernt und schätze sie vor allem für ihre universellen Einsatzmöglichkeiten. Außerdem hilft die Technik, einseitiges Schwarz-Weiß-Denken in differenzierte Sichtweisen zu verändern.

Was genau ist Skalenarbeit?

Bei der Skalenarbeit wird im Rahmen der Themenexploration die Belastung durch die Klient*innen auf einer Skala des persönlichen Leidensdrucks eingeschätzt. Wie stark empfindet der Klient/die Klientin die Belastung durch das Thema auf einer Skala zwischen 0 – keine Belastung und 10 – äußerste Belastung? Die Einschätzung ist eine subjektive, weshalb die Skala auch manchmal SUD-Skala (subjective units of distress/disturbance, subjektive Einheiten der Not/des Leidens) genannt wird.

Die meisten Klient*innen kommen schnell zu einer eigenen differenzierten Einschätzung der Belastung und können mir eine Zahl zwischen 0 und 10 nennen. Bei anderen kann es helfen, die Differenzierung anhand der nachfolgenden Tabelle vorzunehmen:

Wert    Belastung
0          Keinerlei Leidensdruck. Ich fühle mich ruhig und entspannt.
1          Neutral oder ganz passabel, aber nicht so entspannt wie möglich.
2          Leicht gereizt. Erste Zeichen von Spannungen, Schmerz oder diffusem Stress.
3          Leicht verstärktes Unbehagen, unerfreulich, aber beherrschbar.
4          Unbehagen oder Leidensdruck deutlich spürbar, möglicherweise Aufregung, aber zu ertragen.
5          Unbehagen ist sehr unangenehm, aber noch auszuhalten.
6          Unbehagen wird schlimmer, und hat Auswirkungen auf das Verhalten.
7          Unbehagen ist stark, schmerzliche Gefühle durchdringen den Alltag.
8          Unbehagen sehr stark, das Denken ist ständig damit beschäftigt.
9          Unbehagen ist kaum mehr zu ertragen.
10        Äußerstes Unbehagen, schlimmer kann ich es mir nicht vorstellen. Ich habe Angst, die Beherrschung zu verlieren und kann an nichts anderes mehr denken.

Die Skala macht mir als Coach deutlich, wie stark die Belastung der Klient*innen ist. Außerdem dient es als Messinstrument für die Wirkweise und den Erfolg des Coachings.

Gespräch zwischen zwei Personen im Coaching
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Trainer: abb-seminare Trainerteam
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Besonderheiten im Umgang mit der Skala

  1. Es ist eine subjektive Skala und die Einschätzung der Klient*innen ist immer korrekt! Auch wenn ein Coachee ein Thema – aus meiner Sicht vielleicht – dramatisiert oder klein denkt und ich persönlich aus der Beobachtung die Belastung größer oder kleiner schätze, so ist der Wert der Klient*innen stets der richtige, mit dem ich weiterarbeite. Solche Beobachtungen können allerdings für mich ein Hinweis darauf sein, wie ich mit dem Thema weiterarbeiten kann, um die Belastung oder die Sicht auf die Belastung zu verändern.
  2. Kann mir ein Klient oder eine Klientin keine Zahl benennen, so vereinbaren wir, dass das Thema aktuell eine Belastung von 10 hat. Das beinhaltet eine Würdigung des Leides des gewählten Themas und ermöglicht die Weiterarbeit. Der Klient oder die Klientin sollen mir dann mitteilen, wenn sich die Belastung reduziert hat.
  3. Wie sich in der Praxis schon häufiger zeigte, steckt in Themen, die eine subjektive Belastung unter 2 oder 3 haben, vielleicht nicht genug Druck zur Veränderung. Wenn Klient*innen ein Thema mit einer niedrigen Belastung wählen, arbeite ich mit ihnen zunächst daran, herauszufinden, warum dieses Thema gewählt wurde und was vielleicht noch dahinter steckt.
  4. Es kann eine gute Frage am Anfang einer Coachingarbeit sein, welchen Zielwert Klient*innen denn erreichen möchten. Bei der Benennung von Zielwerten können sich einschränkende Glaubenssätze andeuten, die das Erreichen des Ziels verhindern könnten (Beispiel: „Auf null werde ich das nie bekommen“).
  5. Am Ende einer Coachingsitzung frage ich stets, wo die Belastung des Themas jetzt steht. Ich habe damit ein gutes Messinstrument, ob das Coaching etwas bewirkt hat. Wichtig ist es hier, durch genaues Kalibrieren auf die Person darauf zu achten, dass die Klient*innen den Ergebniswert ohne Tendenzen zum Beschönigen („Der Coach will jetzt Erfolge sehen“) oder Abwerten („So einfach kann es nicht besser werden“) einschätzen. Hat sich der Belastungswert nicht verringert, so kann das auch auf eine innere Blockade hindeuten, welche in der weiteren Arbeit berücksichtigt werden sollte.

Skalenarbeit im positiven Bereich

Die Arbeit mit solchen differenzierenden Skalen ist auch im positiven Bereich denkbar:

  • Auf einer Skala zwischen 0 – gar nicht und 10 – erreicht, wie nah sind Sie Ihrem Ziel gekommen?
  • Wo stehen Sie heute in Bezug auf ihr Ziel ... (gelassen zu werden/abzunehmen/erfolgreich zu sein/usw.) zwischen 0 – noch völlig entfernt und 10 – völlig erreicht?

In diesem Bereich kann man die Skala vor allem auch nutzen,

  • um bereits erreichte Werte zu schätzen („Sie stehen in Bezug auf ihr Ziel auf 4. Was genau haben Sie bereits erreicht, dass Sie auf 4 stehen?) und
  • um den gesamten Weg in kleinere, handhabbare Portionen zu wandeln („Sie stehen heute in Bezug auf ihr Ziel auf 4. Was genau müssten Sie unternehmen und erreichen, um auf 5 zu kommen?“)

Wie setze ich Skalenarbeit technisch um?

Natürlich unterstützt die Arbeit mit den differenzierten Skalen bereits im Gespräch die Einschätzung und Differenzierung von Themen. Noch wirksamer wird es, wenn man die Skalenarbeit zusätzlich mit Materialien oder der Arbeit im Raum unterstützt. Im Onlinecoaching setze ich dafür eine PowerPoint-Folie ein, auf der die Klient*innen ihren Skalenwert auf einem Strahl eintragen können. Im Präsenzcoaching ist der Einsatz von Papierskalen oder einem Skalenstrahl im Raum möglich. Auf einer Papierskala lasse ich die Klient*innen ihren Wert am Anfang und am Ende des Coachings eintragen oder mit kleinen Spielfiguren stellen.


Die Arbeit im Raum halte ich am wirkungsvollsten, da die Klient*innen dort ihre Zahlenposition direkt „einnehmen“. Dafür lege ich im Coachingraum gern Zahlenkarten von 0 bis 10 aus und lasse sie auf ihre Position mit der jeweiligen Zahlenkarte stellen. Hier kann ich die Skala in die weitere Coachingarbeit, zum Beispiel durch die Einnahme unterschiedlicher Positionen (assoziiert/dissoziiert), gut einbinden.

Mein Fazit

Skalenarbeit kann ich mir aus meiner Coachingarbeit nicht mehr wegdenken. Sie unterstützt mich, das Thema der Klient*innen genauer zu verstehen und gleichzeitig die Wirkung des gemeinsamen Arbeitens mess- und sichtbar zu machen.


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