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Begriffe Primen mit „Obstsalat“

von Marion Kellner-Lewandowsky, 10. Oktober 2018

Zu Lernendes dockt am besten an Bekanntem an. Doch gerade wenn wir noch gänzlich unbekannte Fachbegriffe, Abkürzungen oder Eigennamen lernen sollen, ist das mit dem Andocken schwer. Die Lernforschung empfiehlt in diesem Fall das „Priming“ als ein erstes Vertrautmachen mit den zu lernenden Begriffen.

So, wie der Bauer das Beet vor der Saat vorbereitet, bereitet Priming das Gehirn auf die Aufnahme des Stoffes vor.

Im Modul "Zaubern" der Trainerausbildung stelle ich den Teilnehmenden gern die Idee vor, das Priming gleichzeitig mit der Aktivierung zu verbinden. Dazu wandele ich die klassische Aktivierungsübung Obstsalat ab.

So geht die Aktivierung Obstsalat

Beim Obstsalat sitzen die Teilnehmenden in einem engen Stuhlkreis vor dem Trainer zusammen. Die Anzahl der Stühle im Stuhlkreis entspricht genau der Teilnehmendenanzahl, der Trainer hat anfangs keinen Stuhl.

Jetzt werden den Teilnehmer*innen bestimmte Obstsorten zugeordnet (Banane, Kirsche Kiwi, Apfel, usw.). Dies kann durch Karten ziehen oder freie Wahl der Teilnehmer erfolgen. Ich frage meist: „Was ist Dein Lieblingsobst?“ Mehrfachnennungen sind okay. Die genannten Obstsorten schreibe ich vorn auf ein Flipchart.

Abbildung der Seminarmethode Priming "Obstsalat" auf einem Flipchart

Nun erläutere ich das Spiel, bei dem es darum geht, während eines Sitzplatzwechsels einen freien Stuhl zu ergattern. Die Person, die gerade vorn steht (also am Anfang ich als Trainerin), sagt: „Ich möchte einen Obstsalat mit …“ und nennt hier mindestens drei der ausgewählten Obstsorten. Alle Teilnehmer, deren Obstsorte benannt wurde, müssen sich nun einen neuen Platz suchen.

Währenddessen versucht der oder die Vorstehende(r), einen der Plätze zu ergattern. Die Person, die keinen freien Stuhl gefunden hat, geht nun nach vorne und stellt sich mit dem Ausspruch „Ich möchte einen Obstsalat mit …“ zusammen.

Bei dieser Übung gibt es kein definiertes Ende. In der Regel beende ich das Spiel, indem ich mir keinen freien Platz wähle, wenn ich den Eindruck habe, dass es genug ist und die Teilnehmer ausgepowert sind.

So wird die Aktivierung zum Priming

In der Variante des Priming werden nun die Obstsorten durch die neu zu erlernenden Fachbegriffe, Abkürzungen, Eigennamen oder ähnliches ersetzt. Hierbei empfiehlt es sich, die Begriffe auf Karten zu schreiben und die Teilnehmer ziehen zu lassen. Je nach Anzahl der Begriffe kann jeder Begriff auch mehrfach (2 – 3 mal) vorkommen.

Abbildung der Seminarmethode Priming "Obstsalat" als Suggosalat auf einem Flipchart

Bei dieser Variante empfiehlt es sich, die Begriffe auch auf einem Flipchart aufzudecken.

Danach wird mit diesen Begriffen analog der Obstsalat-Variante gespielt.

Der Ausruf kann hier passend abgeändert werden in:

  • „Ich möchte einen Sozialgesetzbuch-Salat mit …“, wenn es beispielsweise um Fachbegriffe aus dem Sozialgesetzbuch geht oder
  • „Ich möchte einen Abkürzungssalat mit …“, wenn Abkürzungen aus einem Fachgebiet gelernt werden.

Auch hier wird in der Regel solange gespielt, bis der Eindruck entsteht, es ist genug. (ca. 5 – 10 Minuten)

Meist geht es bei dem Spiel sehr lebendig und lustig zu. Gerade wenn es noch völlig unbekannte Begriffe sind, kann durch das Spiel ein sehr unbefangener Umgang damit erfolgen. Genau das ist auch Zweck der Übung. Das ist Priming. Es geht darum, sich mit den neuen Begriffen spielerisch vertraut zu machen.

Im Anschluss an diese Übung sind die Teilnehmenden bereit, sich intensiv inhaltlich mit den Elementen auseinanderzusetzen und in Wiederholungen zu üben. Da ihr Gehirn die neuen Begriffe bereits zusammen mit einer positiv-spielerischen Erfahrung aufgenommen hat, kann der Lernstoff nun viel leichter aufgenommen werden.

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