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Moderation von Gruppen

Trainer-Tipp: Nonverbale Kommunikation beim Moderieren

von Albert Glossner, 07. Februar 2020

In der Moderation wie im Training bin ich ständig auf die Körpersprache der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufmerksam. Worauf achte ich? Welche Bedeutung messe ich dem zu? Wie arbeite ich damit? Einen Einblick in die Arbeit mit nonverbalen Kommunikationssignalen in einer Gruppe gibt folgender Beitrag.

Körpersprache deuten

Aus der Kommunikationstheorie wissen wir, dass Beziehungsbotschaften vor allem nonverbal kommuniziert werden und dort wirken. Allerdings ist Körpersprache in den seltensten Fällen eindeutig. Von einfachen Zuordnungen wie – Körpersprache X hat Bedeutung Y – halte ich wenig. Dennoch bietet die Beachtung nonverbaler Signale eine Fülle von Informationen.

Körpersprache wirkt vorallem unbewusst

Sekunde für Sekunde nehmen wir eine Unmenge an Informationen über unsere Umwelt auf. Nur ein Bruchteil dieser Daten erreicht das Bewusstsein. Körpersprache wirkt daher vor allem unbewusst. Dort verdichtet sich diese Datenfülle zu einem Eindruck oder einem Bild des Gegenübers.

Körpersprache ist individuell

Viele kennen das Beispiel: Ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin sitzt mit verschränkten Armen und beteiligt sich wenig. Das bedeutet noch lange nicht, dass er oder sie dem Thema kritisch gegenübersteht. Für manche Menschen ist dies lediglich eine Haltung der Konzentration.

Von daher ist es beim Umgang mit körpersprachlichen Informationen notwendig, zwischen Wahrnehmung (das von außen beobachtbare Verhalten) und meiner Interpretation (Vermutungen über zugrunde liegende Gefühle, Motive oder Beziehungsaussagen) zu trennen. Dennoch sind meine Interpretationen eine wichtige Informationsquelle – ich darf sie lediglich nicht mit „der Wahrheit“ verwechseln.

Wie ich körpersprachliche Hinweise nutze

Ich beobachte so aufmerksam wie möglich und bewerte meine Interpretationen als Vermutungen, nicht als die Wahrheit. Gegebenenfalls bitte ich um Feedback: „Ich habe den Eindruck, dass Sie mit der Lösung noch nicht ganz zufrieden sind. Stimmt das?“

Und ich empfehle, sich selbst immer wieder zu fragen: Wie passen die körpersprachlichen Hinweise zum Gesagten und zum Gesamtprozess? Beispiel: Befand sich ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin während längerer Zeit in einer ganz bestimmten Körperhaltung, die sich auf einmal deutlich verändert, kann dies unter Umständen ein Hinweis sein, dass aus der Sicht des Teilnehmers / der Teilnehmerin nun völlig neue Aspekte berührt wurden. Im Verlauf einer Moderation kann dies auf Zustimmung oder auch auf Einwände hindeuten. Nichtbeachtung oder Nichtwahrnehmung dieses körpersprachlichen Signals lässt eine Chance oder einen wichtigen Hinweis möglicherweise ungenutzt verstreichen.

Worauf ich bei Moderationen achte

Im Verlauf einer Moderation werden nicht immer alle Teilnehmer*innen ihre Gedanken zu jedem Zeitpunkt frei äußern. Am Ende soll in der Regel jedoch ein konsensfähiges Ergebnis stehen. Um dies zu erreichen, sind besonders die Hinweise wichtig, die Informationen über Beteiligung, Zustimmung, Einwände oder Ablehnung liefern können.

Diese Hinweise sind:

Präsenz

Eine nach vorn gebeugte Haltung mit Blickkontakt zum jeweiligen Akteur ist in der Regel ein Hinweis auf rege innere Beteiligung. Meist lässt solch eine Körperhaltung auch auf eine baldige sprachliche Äußerung schließen.

Im Gegensatz dazu sind ruhig und mit in die Ferne schweifendem Blick verharrende Teilnehmer*innen nicht immer geistig abwesend. Oft verfolgen sie das Geschehen mit innerer Aufmerksamkeit und haben durchaus auch eine Meinung dazu. Hier kann es eine gute Idee sein, diese gelegentlich und respektvoll danach zu fragen.

Dynamik

Deutliche und anhaltende Veränderung des körpersprachlichen Ausdrucks eines Teilnehmers oder einer Teilnehmerin ist oft ein Hinweis auf Veränderung des inneren Zustandes. Auch hier kann respektvolles Nachfragen Erhellung bringen, was die betreffende Person gerade bewegt.

Anzeichen für Widerspruch

Kopfschütteln, am Kopf kratzen, trommelnde Finger, vibrierende Beine, Stirn in Falten etc. – wenn diese Phänomene an zentralen Stellen des Gesprächs auftreten, sollte man unter Umständen nachfragen.

Eine andere Möglichkeit ist, die eigene Vermutung allgemein auszudrücken: „Ich bin mir nicht sicher, ob jeder hier im Raum damit einverstanden ist…“

Atem

Ruhiger und gleichmäßiger Atem ist in der Regel ein Hinweis auf einen entspannten inneren Zustand. Häufig geht einer Wortmeldung oder einem Widerspruch ein kräftiges Einatmen voraus. Wenn mehrere Teilnehmer*innen in einer angespannten Haltung mit fast angehaltenem Atem verharren, ist dies meist ein Hinweis auf ein explosives Thema.

Kongruenz des Einzelnen

Überzeugend ist eine Aussage, wenn verbal Geäußertes und Körpersprachliches zueinander passen. Inkongruenzen (Bsp.: jemand redet von „Offenheit“ und zeigt dabei eine geschlossene Körperhaltung) weisen auf einen inneren oder äußeren Druck hin. Diesen direkt anzusprechen, finde ich häufig zu konfrontativ. Eine Alternative kann sein, sich mit dem körpersprachlichen Anteil zu verbinden: „Ja, genau. Und es ist auch wichtig zu prüfen, in welcher Situation Offenheit angebracht ist und wann nicht!“

Körpersprachlicher Rapport in der Gruppe

Eine Gruppe, die in einem guten Rapport (einvernehmlicher Kontakt) zueinandersteht, zeigt in der Regel starke körpersprachliche Kongruenzen. Es ist nicht selten, dass sich mehrere Teilnehmer*innen in einer sehr ähnlichen Körperhaltung befinden und diese wie auf Kommando zum gleichen Moment verändern. Dies ist ein klarer Hinweis darauf, dass die betreffenden Teilnehmer*innen aktuell in einem guten Kontakt miteinander sind.

Demgegenüber können deutliche Unterschiede in der Körpersprache auf noch nicht angesprochene Einwände oder Widersprüche hinweisen. Hier ist es dann sinnvoll, dies auch sprachlich einzuladen, indem ich allgemein die Frage in den Raum stelle: „Was müsste denn noch berücksichtigt werden, damit nun alle guten Gewissens zustimmen können?“

Status

Der Status (also Rangsignale) von Teilnehmenden wird ebenfalls nonverbal kommuniziert: Wer hat eine aufrechte, symmetrische Haltung? Wer nimmt viel physischen Raum ein? Wer hat ausladende Gesten? Wer beendet seine Sätze und wer fällt wem ins Wort? All dies steht für Hochstatus. Im Gegensatz dazu steht eine asymmetrische Haltung, wenig Bewegung, wenig Raum, nicht beendete Sätze und flacher Atem für Niedrigstatus. Aus diesen Signalen ist viel über das Rang- und das informelle Machtgefüge im Raum zu lesen.

Ein Tipp zum Schluss:

Voraussetzung für all dies ist natürlich, dass ich genügend Kapazität meiner Aufmerksamkeit habe, um parallel zum Gesagten auch auf all die körpersprachlichen Signale zu achten. Dafür kann es eine gute Übung sein, beim nächsten Meeting oder Workshop mal bewusst zeitweise die Inhalte in den Hintergrund treten zu lassen und sich stattdessen rein auf die körpersprachliche Interaktion zu konzentrieren.


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