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Flipcharts gestalten: 10 Profi-Tipps für gelungene Flipcharts

von Albert Glossner, 12. Mai 2025

Willst du lernen, wie du schöne, schnelle und platzsparende Flipcharts gestalten kannst? Möchtest du wissen, wie du einfache Symbole zeichnest und verwendest? Oder interessiert dich, wie du ansprechende Flipcharts aufbaust? In diesem Artikel erfährst du zahlreiche hilfreiche Tipps von Trainer*innen zu diesen Fragen, um deine Flipcharts professionell zu gestalten und deine Präsentationen noch wirkungsvoller zu machen.

Tipp: Geeignete Stifte nutzen

Grundsätzlich kann man Stifte für das Flipchart in zwei Sorten unterteilen: Stifte mit einer spitzen Spitze und Stifte mit einer abgeflachten Spitze. Meine Empfehlung ist eindeutig: Verwende nur Stifte mit einer abgeflachten Spitze. Alle anderen sind für eine Flipchartgestaltung nicht brauchbar.

Auf dem Bild sind zwei schwarze Linienzeichnungen nebeneinander zu sehen. Links ist ein schwarzes Zeichen, das aussieht wie ein spitzes Dach. Es ist mit einem roten Kreuz durchgestrichen – das heißt: so soll es nicht aussehen. Rechts ist ein ähnliches Zeichen, aber mit geraden Linien und einem klaren Knick oben. Es ist nicht durchgestrichen – das heißt: so ist es richtig.
Das Bild zeigt, worauf man achten sollte, wenn man Flipcharts gestaltet – geeignete Stifte nutzen ist dabei wichtig.

Darüber hinaus empfehle ich die Stifte der Firma Neuland. Es gibt viele Farben, sie sind nachfüllbar, liegen gut in der Hand und wir können zwei Stiftgrößen nutzen.

Tipp: Den Stift richtig halten

Um ein ansprechendes Schriftbild zu erzielen, ist es nötig, den Stift mit der abgeflachten Spitze voll auf das Blatt aufzusetzen und den Stift beim Schreiben nicht zu drehen. Wenn du die abgeflachte Spitze voll nutzt, macht dies folgenden Unterschied:

Das Bild zeigt zweimal das Wort „Apfel“, nebeneinander auf weißem Papier geschrieben. Links ist das Wort mit dicken und gut sichtbaren Buchstaben geschrieben. Die Striche sind unterschiedlich breit. Aus der Entfernung ist das Wort gut zu erkennen. Rechts steht das gleiche Wort nochmal, aber mit dünneren Linien. Es wirkt schwächer und ist aus der Entfernung schwerer zu lesen. Das Bild zeigt: Wenn Du Flipcharts gestalten willst, ist es wichtig, den Stift richtig zu halten. So entstehen kräftige, lesbare Buchstaben – wie auf der linken Seite.

Dazu halte die Spitze des Stiftes nach links (halb acht bis neun Uhr), so dass dein Abstrich dick und dein Querstrich dünn ist. Wenn du als Rechtshänder*in die Griffmulden der Neulandstifte mit Daumen und Zeigefinger nutzt, bekommst du meist automatisch die richtige Stifthaltung. Linkshänder*innen dürfen an dieser Stelle experimentieren. Häufig ist das Drehen des Filzes hilfreich. Wenn dein „H“ wie folgt ausschaut, ist deine Stifthaltung perfekt und du hast schon den wichtigsten Schritt getan, um schöne Flipcharts zu gestalten.

Das Bild zeigt den Buchstaben „H“, der mit einem schwarzen Filzstift auf weißem Papier geschrieben wurde. Die beiden senkrechten Striche links und rechts sind dick und gleichmäßig. Der waagerechte Mittelstrich ist dünner. Wenn Du Flipcharts gestalten willst, achte auf eine gute Stifthaltung. So wirken Deine Buchstaben klar, kräftig und gut lesbar – auch aus der Entfernung.

Tipp: Auf dem Flipchart schreiben

Der richtige Stift und die passende Stifthaltung sind schon 50% des Weges zum perfekten Schriftbild. Darüber hinaus gibt es noch folgende Empfehlungen:

Verteilung von Mittellängen, Oberlängen und Unterlängen

Im Schriftbild können wir Mittellängen, Oberlängen und Unterlängen unterscheiden. Für die Lesbarkeit von Schrift ist Größe der Mittellängen entscheiden. Individuelle Handschriften zeichnen sich aber häufig dadurch aus, dass Ober- und Unterlängen meist recht groß sind. So gilt für die meisten Menschen die Regel, beim Schreiben auf der Flipchart auf eine ausreichende Größe der Mittellängen zu achten. Die Empfehlung ist, dass Mittellängen 50% der Buchstabengröße erhalten sollten, Ober- und Unterlängen jeweils aber nur ca. 25%.

Auf dem Bild steht das Wort „Apfel“, das mit einem dicken, schwarzen Filzstift geschrieben wurde. Um das Wort herum verlaufen vier waagerechte Linien. Sie zeigen, wie hoch die Großbuchstaben und Kleinbuchstaben sind. Die Buchstaben sind gleichmäßig groß und gut lesbar. Sie stehen gerade in der Zeile. Das sorgt für ein klares Schriftbild. So kann man das Wort auch aus der Entfernung gut erkennen. Das Bild zeigt: Wenn Du Flipcharts gestalten willst, helfen Dir Linien dabei, sauber und ordentlich zu schreiben. Ein einheitliches Schriftbild macht Deinen Flipchart-Inhalt klarer und schöner.

Stifthaltung und Größe der Mittellängen sind schon die wichtigsten Hinweise. Wenn du darauf achtest – perfekt! Hier noch einige ergänzende Empfehlungen zum Schreiben auf dem Flipchart:

Die Größe der Schrift

Die Schrift sollte Größe von 3 bis 4 cm haben. Dies ist bei einer Seminargröße von bis zu 15 Teilnehmer*innen völlig ausreichend. Nimm gelegentlich aus der Entfernung Maß, um die Lesbarkeit zu überprüfen.

Druckschrift und Groß- und Kleinbuchstabe

Verwende eine Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben anstelle von nur Großbuchstaben, um deine Schrift leserlicher und leichter erfassbar zu machen. Schreibe mit Druckschrift anstelle von Schreibschrift. Achte darauf, Buchstaben eng zusammenzuschreiben und Blöcke zu bilden. Eng geschriebene Buchstaben lassen sich besser lesen als weit auseinandergezogene Schrift. Achte jedoch darauf, deutliche Lücken zwischen den einzelnen Wörtern und Sätzen zu lassen.

Tipp: Rahmen, Textcontainer und Bullet points

Die nächsten Elemente, um ansprechende Flipcharts zu gestalten, sind Rahmen, Textcontainer und bullet points. Deine Überschriften kannst du mit einem Rahmen hervorheben. Mit Textcontainer kannst du Information grafisch anordnen, für Aufzählungen verwende bullet points, die umrandet sind.

Auf dem Bild ist das Wort „Überschrift“ zu sehen. Es ist mit einem dicken, schwarzen Filzstift geschrieben. Um das Wort herum ist ein schwarzer Kasten gemalt. Der Rahmen hebt das Wort gut sichtbar hervor. Die Buchstaben sind groß und klar lesbar. Diese Gestaltung hilft dabei, den Blick sofort auf das Thema oder den Titel zu lenken. Das Bild zeigt: Wenn Du Flipcharts gestalten willst, kannst Du eine Überschrift mit Rahmen hervorheben, damit sie nicht übersehen wird.
Auf dem Bild sieht man drei Reihen mit einfachen Symbolen. In jeder Reihe stehen vier Zeichen nebeneinander: ein Quadrat, ein Dreieck, ein Kreis und ein Pfeil. Alle Symbole sind mit dickem, schwarzem Stift gezeichnet. Die Formen sind gleichmäßig und gut lesbar. Die Anordnung zeigt eine klare Struktur. Dieses Bild ist ein Beispiel dafür, wie man Flipcharts gestalten kann, wenn man mit Bullet Points arbeitet. Die Symbole helfen dabei, Inhalte zu ordnen, wichtige Punkte hervorzuheben oder Schritte sichtbar zu machen. So können Teilnehmende die Inhalte leichter erfassen und behalten.

Tipp: Den Schattenstift nutzen

Jetzt geht es darum, dein Flipchart schön zu gestalten. Erstes Hilfsmittel ist der „Schattenstift“. Als „Schattenstift“ empfehle ich den Neuland BigOne, grau (Farbe 101). Jeden Rahmen, jeden Kasten, jeden bullet point kann ich nun mit einem Schatten versehen. Mein Hinweis dabei: lege für dich fest, wo deine Sonne ist. Bei mir ist die Sonne immer oben links, das bedeutet der Schatten ist immer unten rechts. Verschiedene Schattenanordnungen auf einem Flipchart schauen nicht gut aus!

Das Bild zeigt das Wort "Überschrift", das umrahmt ist. Der Rahmen ist zusätzlich mit einem Schattenstift hervorgehoben,
Das Bild zeigt verschiedene Varianten von Bullet Points, die mit einem Schattenstift hervorgehoben sind.

Tipp: Colorieren

Zweites Hilfsmittel, das Flipchart schön zu gestalten, ist das Colorieren. Jetzt kommt Farbe ins Spiel. Früher habe ich sehr gerne mit Pastell-Kreiden gearbeitet, mittlerweile arbeite ich im Wesentlichen nur noch mit Wachsmalblöcken. Ich empfehle Wachsmalblöcke der Firma Stockmar und hier das Set mit 16 Farben. Damit können wir alle gerahmten Flächen colorieren.

Das Bild zeigt eine Überschrift, die farblich hervorgehoben ist.
Das Bild zeigt verschiedene Formen von Bullet Points, die farblich hervorgehoben sind.

Meine Standard-Empfehlung, farbige Flipcharts zu gestalten, ist: Für normale Schrift nur schwarz verwenden, für Schatten grau, für die Colorierung der Flächen bis zu zwei weitere Farben pro Flipchart. Eine Option, die ich häufig nutze, ist weitere Farben für den Schatten zu nutzen. Es gibt einige Neulandfarben, die exakt den gleichen Farbton wie Stockmar-Kreiden haben. Hier ist eine Farb-in-Farb-Kombination auch gut.


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Ansonsten lässt sich die Stockmar-Kreide auch hervorragend dafür verwenden, einzelne Worte in einem Text zu markieren, du kannst ihn also auch als Textmarker einsetzen.

Das Bild zeigt den Text "Mit Kreiden Text markieren!". Dabei ist das Wort "Kreiden" mit grüner Kreide farblich hervorgehoben.

Tipp: Ausrichtung auf dem Flipchart

Den Rand frei halten

Beim Flipchart ist es genauso wie früher mit den Schulheften: es gibt einen Rand. Für die Optik ist es gut, einen Rand von ca. 2-3 cm frei zu halten. Es ist völlig in Ordnung, den Rand farbig zu colorieren oder einen Rand einzumalen, aber es ist ein Bereich, den du nicht beschriften solltest.

Das Bild zeigt ein komplettes Flipchart. Dort sind am Rand gestrichelte Linien eingezeichnet, die den Abstand und den Rand gewährleisten.

An klaren Linien ausrichten

Die meisten Flipcharts sind linksbündig gestaltet. Damit das Flipchart klar strukturiert aussieht, achte auf die Linien, an denen du deinen Text ausrichtest. Und: es sollten nicht mehr als zwei, maximal drei Linien sein.

Das Bild zeigt ein Flipchart mit verschiedenen Textpassagen. Zusätzlich sind senkrechte Linien eingezeichnet. Die Linien helfen dabei, den Text unterschiedlich auszurichten,

Tipp: Die Blattaufteilung planen

Eine linksbündige Ausrichtung des Flipcharts lässt sich freihändig gut gestalten. Wichtig ist, gedanklich auf die Linien zu achten, an denen ich die Schrift ausrichte.

In vielen Flipcharts arbeite ich mit Textcontainer. Diese bereite ich vor, indem ich auf einem leeren Flipchart die Blattaufteilung mit selbstklebenden Moderationskarten und / oder mit A4-Blättern plane. Diese kann ich so lange hin- und herschieben, bis die gesamte Blattaufteilung passt. Im nächsten Schritt umrahme ich die so markierten Textcontainer und dann beschrifte ich sie. Danach nutze ich noch den Schattenstift zur Umrahmung und coloriere sie.

Das Bild zeigt ein Flipchart. Auf dem Flipchart sind verschiedene Formate von Blättern zu sehen. Damit wird die Blatteinteilung für das Flipchart vorgenommen.
Das Bild zeigt ein fertiges Flipchart. Zu sehen sind verschiedene Textcontainer und unterschiedliche Symbole.

Die Textcontainer eigenen sich später dann bei der Präsentation meiner Inhalte, um durch Abkleben und Aufdecken die Informationen Schritt für Schritt zu präsentieren. Dies unterstützt, die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden an den Punkt zu halten, den ich gerade erläutere.

Das Bild zeigt Trainer Albert Glossner am Flipchart. Auf dem Flipchart sind Textcontainer zu sehen, die aufgedeckt und zum Teil noch nicht aufgedeckt sind.

Tipp: Einfache Symbole einsetzen

Deine Flipcharts werden noch etwas ansprechender gestaltet, wenn du beginnst, mit Symbolen zu arbeiten. Für meine Arbeit genügen mir ein Duzend Symbole, die ich immer wieder einsetze. Diese zeichne ich stets mit schwarzen Stift und nutze zusätzlich den Schattenstift. Zum Einsatz des Schattenstiftes gibt es hier noch eine zusätzliche Regel: Eckiges hat den Schatten außen, Rundes hat den Schatten innen. Hier einige Beispiele:

Das Bild zeigt vier Symbole, die schattiert sind und auf Flipcharts eingesetzt werden können.

Mittlerweile sind etliche Bücher zum Einsatz von Symbolen in der Flipchartgestaltung auf dem Markt (Bikablo oder das Buch von Petra Nitschke), die hier sehr viele Anregung bieten.


Tipp: Workshop Flipcharts gestalten

Wenn du dies alles Schritt für Schritt und noch viel mehr mit konkreter Anleitung und mit unmittelbarem Feedback lernen möchtest, dann ist das  Flipchart Training der abb-seminare eine gute Empfehlung für dich.

Du erfährst, wie du deine Präsentationsinhalte mit geeigneten Skizzen und Bildern am Flipchart unterstützen kannst. Du lernst, wie du Visualisierungen bei der Ideenvermittlung, Problemanalyse und -lösung, im Coaching oder in der Gruppenmoderation einsetzen kannst. Du lernst und übst mit einfachen und schnellen Mitteln, wie du deine Visualisierung auf Flipcharts, Pinnwänden und Plakaten ansprechender, klarer und wirkungsvoller gestalten kannst. Am Ende des Workshops wirst du mit einer Vielzahl von Flipcharts für deine eigene Trainingspraxis nach Hause gehen.

Lerne im Flipchart Training das Gestalten von Flipcharts kennen

Literatur


über den Autor

Albert Glossner ist Diplom-Psychologe, Trainer und Geschäftsführer der abb-seminare. Seit 1991 ist er in der Aus- und Weiterbildung von Trainer*innen tätig und hat maßgeblich die Trainerausbildung der abb-seminare konzipiert und weiterentwickelt.

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