Trainertipp: Der virtuelle Seminarraum
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, 26. April 2021Für viele Methoden in Online Trainings oder auch für die Strukturierung von Teilnehmerbeiträgen in Workshops ist es hilfreich, eine Reihenfolge unter den Teilnehmenden festzulegen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich finde es sehr charmant, mit einer festen Sitzordnung im virtuellen Raum zu arbeiten.
Worum geht’s?
Um die Redebeiträge von Teilnehmer*innen zu strukturieren ist es hilfreich, wenn es eine Reihenfolge gibt. Dies hat zudem den Vorteil, dass jeder Teilnehmende auch gefordert ist, sich zu beteiligen. Dies entlastet beim Austausch, bei Diskussionen, bei der Durchführung von Blitzlicht oder Meinungs- und Stimmungsabfragen. Auch die Durchführung etlicher Online-Methoden im Plenum (z.B. Zuordnung von vorbereiteten Karten zu Oberkategorien) erfolgt reibungsloser, wenn es eine klare Reihenfolge gibt. Im Präsenztraining kann diese Strukturierung durch die Sitzreihenfolge oder das Weiterreichen eines Gegenstandes (Ball o.ä.) erfolgen. Wie aber online, wo es keine feste Reihenfolge gibt und auch in den meisten Online-Plattformen jeder Teilnehmende eine andere Kombination kleiner Videobilder sieht?
Möglichkeiten
Durch andere Trainer*innen habe ich bereits etliche Varianten kennengelernt. So gibt es die Möglichkeit, alphabetisch vorzugehen, jedem Teilnehmenden eine Nummer zu vergeben oder eine Reihenfolge in den Chat zu schreiben. Eine Alternative, die mir wirklich gefällt, ist einen virtuellen Staffelstab weiterzugeben. Also einer beginnt, und bestimmt selbst, wer als nächstes dran ist. Da schöne an dieser Variante ist, dass dies die Verbindung stärkt.
Virtueller Seminarraum mit Sitzposition
Wenn es passt, nutze ich den Staffelstab. Meine Standard-Variante, mit der Frage der Reihenfolge umzugehen, ist mit einem Bild eines Raumes zu arbeiten und dort Sitzplätze zu vergeben. Dies führe ich relativ am Anfang des Trainings ein und wechsle in mehrtägigen Online-Seminaren Raum und Sitzordnung täglich. So kann ich auch steuern, wer an Position 1 sitzt (wichtig!) und setze manchmal auch bewusst bestimmte Personen nebeneinander oder auseinander. Dies hat aus meiner Erfahrung stets eine charmante Wirkung und ich beeinflusse so ein klein wenig auch die Atmosphäre und Dynamik in einer Gruppe. Hier einige Beispiele:
… angenehme Business-Atmosphäre für den Start der meisten Seminare…
… hier wird es persönlicher, dichter ….
… nahe an der Natur …
… der Ausblick passt gut ans Ende des Seminars …
… und das ist auch schön, habe ich aber noch gar nicht genutzt
Zum Abschluss
Übrigens: die Methode habe ich auch schon in internationalen Train-the-Trainer Online-Seminaren genutzt und habe mit Freude bis Erstaunen betrachtet, wie virtuelle Seminarräume in Italien oder in den Niederlanden aussehen können.
Die Quelle für obige Fotos ist www.unsplash.com
Viel Freude in der Umsetzung!