Trainerausbildung
Lebendig und wirkungsvoll Trainieren

5 Module á 4 Tage, Auswahl aus 8 möglichen Modulen, flexible Reihenfolge

Info
Gespräch zwischen zwei Personen im CoachingGespräch zwischen zwei Personen im CoachingGespräch zwischen zwei Personen im CoachingGespräch zwischen zwei Personen im Coaching
Coaching-Ausbildung
Systemischer Business Coach

6 Module á 4 Tage, Auswahl aus 9 möglichen Modulen

Info
Aufblühen durch Positive PsychologieAufblühen durch Positive PsychologieAufblühen durch Positive PsychologieAufblühen durch Positive Psychologie
Positive Psychologie
Wege zum Aufblühen

Einführung 2 Tage, Ausbildung in 3 mal 5 Tagen, DACH-PP Zertifikat

Info
Teilnehmer*innen in der NLP AusbildungTeilnehmer*innen in der NLP AusbildungTeilnehmer*innen in der NLP AusbildungTeilnehmer*innen in der NLP Ausbildung
NLP
Werkzeuge der Veränderung

Einführung 2 Tage, NLP-Practitioner in 4 mal 4 Tagen, DVNLP-Zertifikat

Info
Interaktive und abwechslungsreiche Online-Trainings gestaltenInteraktive und abwechslungsreiche Online-Trainings gestaltenInteraktive und abwechslungsreiche Online-Trainings gestaltenInteraktive und abwechslungsreiche Online-Trainings gestalten
Online Training
Interaktiv und abwechslungsreich online Trainieren

Basis- und Aufbaumodule

Info
Charakterstärken

Drei Fragen, die viel über deine Stärken verraten

von Albert Glossner, 05. Februar 2020

In der Positiven Psychologie hat die Arbeit mit Charakterstärken einen hohen Stellenwert. Um mehr über eigene Stärken zu erfahren, sind drei recht einfache Fragen gut geeignet. Ich habe mit diesen Fragen im Training gearbeitet und überraschend gute Erfahrungen damit gemacht.

Was bringt die Arbeit mit Stärken/Charakterstärken

Die Arbeit mit Stärken hat in der Positiven Psychologie einen großen Stellenwert. Die Erarbeitung eines eigenen Modells der Charakterstärken (Peterson & Seligman 2004) war eines der ersten großen Projekte der Positiven Psychologie. Zielsetzung war, ein „Anti-DSM“ (DSM = Diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen) zu entwickeln. Statt einer Orientierung an Krankheit und Störung steht hier die Erforschung von Stärken und Tugenden im Mittelpunkt. Das Modell umfasst 24 Persönlichkeitsstärken („Charakterstärken“), die in 6 Familien („Tugenden“) zusammengefasst wurden.

In der weiteren Arbeit mit diesem Modell der Charakterstärken konnte die Positive Psychologie belegen, dass

  • Identifizierung und Beschäftigung mit eigenen Stärken korreliert mit höherem Maß an subjektivem Wohlbefinden (Seligman et al. 2005)
  • Psychotherapie, welche die Arbeit mit Stärken integriert, erfolgreicher ist als herkömmliche Therapie (Seligman, Rashid & Parks 2006)
  • Der Einsatz von Charakterstärken steht in Verbindung mit häufigerem Flow-Erleben (Peterson et al 2006)
  • Führungskräfte mit TOP-Leistung orientieren sich auf Stärken, wählen Mitarbeiter nach Stärken aus und legen mehr Wert auf Stärken als auf Betriebszugehörigkeit (Cameron 2012).
     

Ich persönlich schätze sowohl im Training als auch im Coaching, dass sich viele Übungen mit dem Einsatz von Stärken kombinieren lassen und dadurch ein Mehr an Kraft und Wirksamkeit gewinnen.

Wie arbeitet die Positive Psychologie mit den Charakterstärken?

Mittlerweile gibt es in der Positiven Psychologie eine große Vielfalt von Übungen und Interventionen für die Arbeit mit Stärken (Niemiec 2019).

Diese lassen sich einteilen in…

  • Interventionen zur Identifizierung von Charakterstärken
  • Interventionen zum allgemeinen Gebrauch und Einsatz der Charakterstärken
  • Interventionen zum Stärkeneinsatz rund um das Thema Sinn und Sinn-Erleben
  • Interventionen zum Einsatz spezifischer Charakterstärken (Dankbarkeit etc.)
     

Die drei Fragen

Vorab: Wenn du mehr über deine Charakterstärken erfahren möchtest, kannst du einen Stärkentest durchführen. Unter www.charakterstaerken.org ist ein kostenfreier Zugang zum VIA-Charakterstärkentest möglich. Diese Seite wird von der Uni Zürich bereitgestellt. Um den Test nutzen zu können, ist es erforderlich, anonymisiert einige persönliche Daten zur Verfügung zu stellen, die für Forschungszwecke genutzt werden.

Einen anderen Zugang zur Klärung eigener Stärken bieten drei Fragen. Diese drei Fragen wurden zunächst von Robert Biswas-Diener (2010) beschrieben und sind ursprünglich für den Kontext des Coachings entwickelt. Ich selber habe mit ihnen im Training experimentiert und gute Erfahrungen damit gemacht. Die drei – recht einfachen – Fragen sind:

  1. Worauf bist du stolz?
  2. Was findest du spannend, was gibt dir Energie?
  3. Worauf freust du dich?

Diese drei Fragen haben jeweils einen unterschiedlichen zeitlichen Fokus: Frage 1 auf die Vergangenheit, Frage 2 auf die Gegenwart und Frage 3 auf die Zukunft. Die Frage nach dem Stolz fragt nach Leistungen in der Vergangenheit – hier ist der Bezug zu Stärken offensichtlich. Frage 2 und 3 deuten darauf hin, was Quellen deiner Freude sind und hier liegen höchstwahrscheinlich auch deine Stärken.

So verraten deine Antworten zu diesen Fragen viel über deine Stärken.

Meine Erfahrung mit den drei Fragen

Ich habe mit diesen Fragen in unterschiedlichen Gruppen gearbeitet. Meine Erfahrung ist, dass sie sich für viele unterschiedliche Zielgruppen eignen. So habe ich diese Fragen beispielsweise in einer kleinen Gruppe Techniker*innen in folgender Weise eingesetzt:

  1. Kurzer Überblick über die 24 Charakterstärken mit dem Ziel, den Teilnehmer*innen einen beispielhaften Überblick über verschiedene persönliche Stärken zu geben.
  2. Die Teilnehmenden erarbeiten in Einzelarbeit ihre Antworten auf die Fragen.
  3. Sie stellen im Plenum ihre Antworten vor. Gleichzeitig notieren die anderen Teilnehmenden auf Moderationskarten, welche Stärken durch die Antworten sichtbar werden.
  4. Unmittelbar anschließend zeigen alle anderen dem betreffenden Teilnehmer oder der Teilnehmerin ihre Karten und erläutern diese kurz – wenn gewünscht.

Meine Erfahrung war hier, dass auf diese Weise alle Beteiligten viel über eigene Stärken erfahren haben bzw. ihnen eigene Stärken bewusst wurden. Gleichzeitig gab es einige sehr berührende Momente des Teilens und der Selbsterkenntnis.

Der Zeitaufwand für diese Übung beläuft sich je nach Gruppengröße auf ca. 45-60 Minuten.

Literatur:

  • Biswas-Diener, R. (2010). Practicing Positive Psychology Coaching. Assessment, Acivities, and Strategies for Success.
  • Blickhan, D. (2015). Positive Psychologie. Ein Handbuch für die Praxis.
  • Niemiec, R.M.  (2019). Charakterstärken, Trainings und Interventionen für die Praxis.
  • Peterson, C.; Seligman, M. (Eds.) (2004): Character strengths and virtues: A handbook and classification.

Mehr Wissen zu Stärken, zum Einsatz von Stärkeninterventionen und zum Erkennen eigener Charakterstärken bietet die Ausbildung zum Anwender Positive Psychologie.

Mehr Informationen…


Bitte teile diesen Beitrag mit ...